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UNESCO will Nepals Welterbe rekonstruieren

27. April 2015

Das verheerende Erdbeben in Nepal hat zahlreiche Welterbestätten zerstört oder beschädigt. Der von der UNESCO geplante Wiederaufbau wird voraussichtlich Jahrzehnte dauern und sehr teuer werden.

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Nepal Erdbeben Bildergalerie zerstörte Weltkulturerbe Durbar Square Bhaktapur
Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Shrestha

"Wir sind relativ zuversichtlich, dass sich viele Anlagen wiederaufbauen lassen", verkündete der UNESCO-Repräsentant in Kathmandu, Christian Manhart, am Montag (27.04.2015). Unzählige Fotos sowie detaillierte Pläne und Messungen würden eine Rekonstruktion möglich machen. "Aber das wird Jahrzehnte dauern und viel Geld kosten", so der Experte.

Mehrere Tempel und Paläste schwer beschädigt

Im Tal von Kathmandu reihen sich auf wenigen Kilometern sieben Weltkulturdenkmäler aneinander, die 2006 von der UNESCO in das kulturelle Erbe der Menschheit aufgenommen worden sind. Nicht alle dieser Welterbestätten - vier Tempel und drei Paläste - sind nach ersten Einschätzungen der Kulturorganisation der Vereinten Nationen gleichermaßen stark von den heftigen Beben betroffen.

Drei allerdings sind stark beschädigt: Am Durbar Square sind die meisten Tempel vollständig zerstört, in Bhaktapur und in Patan etwa die Hälfte aller Gebäude. In den Palästen auf den drei Plätzen wohnten einst Königsfamilien. Die Republik wurde in Nepal erst im Jahr 2008 ausgerufen.

Längst nicht alle Schäden dokumentiert

"In Changu Narayan scheint einer der Nebentempel zerstört zu sein, aber dafür gibt es noch keine Bestätigung", so Unesco-Experte Manhart. In Boudhanath sei die Anlage selbst nicht zerstört, "aber der goldene Schirm hat einen langen Sprung".

Bevor man überhaupt an Wiederaufbau denken könne, wollen die UNESCO-Experten eine grobe Bestandsaufnahme der Schäden machen. Derzeit seien genaue Informationen spärlich, da bisher weder das Telefonnetz noch das Internet zuverlässig funktioniere. Im weiteren Verlauf sollen Pläne der Tempel erstellt werden, die komplett neu aufgebaut werden müssen.

Bei der UNESCO hofft man, dass unter dem Schutt noch Skulpturen geborgen werden. Schon 1934 hatte man nach einem Erdbeben verschüttete Teile beim Wiederaufbau verwenden können.

suc/rey (dpa,unesco)