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Bildungskrise kostet Milliarden

29. Januar 2014

250 Millionen Kinder können kaum lesen, schreiben und rechnen - und das hat Folgen: das Versagen der Schulen kostet die Weltgemeinschaft rund 129 Milliarden US-Dollar - pro Jahr, schätzt die UNESCO.

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Leseunterricht in Simbabwe: gerade im südlichen Afrika ist es fehlt es an Lesekompetenz. (Foto: afp)
Bild: Jekesai Njikizana/AFP/Getty Images

Die Welt braucht mehr gut ausgebildete Lehrer. So lautet schlicht die Kernforderung der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in ihrem aktuellen Weltbildungsbericht, vorgestellt im äthiopischen Addis Abeba. Weil zu viele Kinder keine grundlegenden Fertigkeiten erwerben, gehen allein in der Grundschulbildung zehn Prozent der weltweiten Investitionen verloren, so die Warnung der Experten.

Lehrer besser ausbilden

Das Problem ist laut diesem Report vor allem die Qualität der Schulen. Denn oft würden die Kinder von schlecht ausgebildeten Lehrern unterrichtet. Kompetente Lehrer seien der "Schlüssel zu besserer Bildung", erklärte der Generalsekretär der deutschen UNESCO-Kommission, Roland Bernecker.
"Die Weltgemeinschaft muss sich künftig stärker um die Qualität der Bildung kümmern." Sie müsse neben dem gleichberechtigten Zugang eine zentrale Rolle spielen. Damit alle Kinder weltweit eine abgeschlossene Grundschulbildung erhalten können, müssten von 2011 bis 2015 insgesamt 5,2 Millionen Lehrer eingestellt werden, so Bernecker.

Die UNESCO fordert deshalb von den Regierungen, bessere Anreize für den Lehrberuf zu schaffen. Außerdem müsse die Lehrerausbildung verbessert werden und insbesondere auf Unterricht mit benachteiligten Schülern vorbereiten.

Ungleichheiten auch in Neuseeland

In den Entwicklungsländern kann nach dem Bericht jeder vierte junge Mensch keine vollständigen Sätze lesen; darunter ein Drittel der Frauen in Süd- und Westasien. Aber auch in reicheren Ländern würden die Bildungssysteme benachteiligten Schülern häufig nicht gerecht: In Neuseeland etwa erfüllen demnach nahezu alle Schüler aus wohlhabenden Familien die Mindestanforderungen in den Klassen 4 und 8, während es nur zwei Drittel der Schüler aus armen Familien sind.

Westlich gekleidete Schüler sitzen im Klassenzimmer (Foto: dpa)
Auch in westlichen Ländern werden Schüler benachteiligtBild: picture-alliance/dpa

Der Weltbericht "Education for all - Global Monitoring Report" wird seit 2002 jährlich im Auftrag der UNESCO verfasst. Auf dem Weltbildungsforum 2000 im senegalesischen Dakar hatten sich 164 Länder verpflichtet, sechs Bildungsziele bis zum Jahr 2015 zu erreichen. Dazu gehören unter anderem die Einführung der kostenfreien Grundschulpflicht, die Halbierung der Analphabetenrate bei Erwachsenen, Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen sowie eine Verbesserung der Bildungsqualität.

cw/sc (dpa, afp, KNA)