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UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln frei

11. September 2014

Die auf den Golanhöhen von syrischen Rebellen verschleppten 45 UN-Blauhelmsoldaten sind wohlbehalten freigelassen worden. Die Geiselnehmer hatten die Übegabe an die Vereinten Nationen vorab in einem Video angekündigt.

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UN Blauhelm-Soldat von den Fidschis auf dem Golan (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Baz Ratner

Zuerst meldete der Nachrichtenkanal Al-Dschasira Vollzug: Die Geiselnehmer von der radikal-islamischen Al-Nusra-Front hätten die vor zwei Wochen auf dem Golan entführten 45 UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln mit mehreren Fahrzeugen zum Grenzübergang Kuneitra gebracht, berichtete der arabische Fernsehsender. Inzwischen bestätigten auch die Vereinten Nationen, dass die Blauhelmsoldaten in Freiheit sind. Sie seien der UN-Beobachtermission UNDOF übergeben worden. Allen Soldaten gehe es gut.

Ein syrischer Aktivist sagte der Nachrichtenagentur dpa, ein arabischer Golfstaat habe die Freilassung vermittelt. In dem von Al-Dschasira sowie über Twitter und YouTube veröffentlichten Video hatte die Al-Nusra-Front zuvor mitgeteilt, nach Beratungen mit religiösen Führern werde sie die "Gefangenen" freilassen.

Einige der Blauhelmsoldaten aus der Südsee kamen in dem Video zu Wort und bestätigten, dass man ihnen ihre Freilassung angekündigt habe. Es sei ein "sehr glücklicher Tag". Alle Soldaten seien "gesund und am Leben". Ihnen sei "keinerlei Leid zugefügt" worden.

Stundenlange Verwirrung über Freilassung

Die Regierung der Fidschi-Inseln hatte bereits in der Nacht zum Mittwoch die baldige Freilassung der Blauhelm-Soldaten bekannt gegeben, die Erklärung aber kurz darauf wieder zurückgezogen. Der Regierungssprecher der Fidschis, Dan Gavidi, sagte, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Auch UN-Sprecher Stéphane Dujarric betonte am Mittwoch, dass noch kein Durchbruch bei den Gesprächen mit der Al-Nusra-Front erzielt worden sei.

Die Islamisten der Al-Nusra-Front, des syrischen Ablegers des Terrornetzwerks Al Kaida, hatten die Soldaten der UN-Beobachtertruppe UNDOF am 28. August bei Kämpfen auf der syrischen Seite der Golanhöhen verschleppt. Die Aufständischen hatten daraufhin drei Forderungen zur Freilassung gestellt: Sie wollten von der UN-Terroristenliste gestrichen werden, humanitäre Hilfe für Teile der syrischen Hauptstadt Damaskus und eine finanzielle Entschädigung für die Tötung dreier Kämpfer bei einem Gefecht mit UN-Soldaten.

UNDOF: die älteste UN-Blauhelmmission

Das rund 1800 Quadratkilometer große Golan-Plateau hat vor allem strategische Bedeutung. Die westlichen zwei Drittel des Gebiets wurden von Israel im Sechstagekrieg des Jahres 1967 besetzt. Syrien macht die Rückgabe zur Voraussetzung für einen formellen Friedensvertrag mit dem Nachbarland. Israel weigert sich jedoch, die Bergregion aufzugeben. Die internationale Gemeinschaft hat die Annexion durch Israel bis heute nicht anerkannt.

Die UN-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (United Nations Disengagement Observer Force - UNDOF) überwacht das umstrittene Gebiet seit dem Jahr 1974. Neben den Fidschi-Inseln stellen auch die Philippinen, Irland, Nepal und die Niederlande Soldaten für die Mission. Derzeit sind mehr als 1200 UN-Soldaten auf dem Golan im Einsatz.

qu/rb (rtr, afp, AP, dpa)