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UN-Klimagipfel auf der Kippe

14. Dezember 2014

Die Verhandlungen auf der UN-Klimakonferenz in Lima sind festgefahren. Konferenzpräsident, Perus Umweltminister Pulgar-Vidal, will versuchen, in bilateralen Gesprächen Kompromisse zu finden.

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Plenum der Klimakonferenz in Lima (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/E. Castro-Mendivil

Manuel Pulgar-Vidal habe für diese Konsultation drei Stunden angesetzt, teilte der Leiter der deutschen Delegation, Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth, in der peruanischen Hauptstadt Lima mit. "Das hat mich dazu veranlasst, meinen Flieger zu stornieren, weil drei Stunden in Lima irgendwie eine andere Zeiteinheit sind, als die, die ich kenne", fügte er mit Blick auf die zähen Verhandlungen der vergangenen Tage hinzu. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte den Klimagipfel bereits am Freitag verlassen.

Zentraler Streitpunkt ist die Verteilung der Lasten beim Kampf gegen die Erderwärmung. Die Industrieländern pochen auf verbindliche Schritte zur Minderung der Treibhausgasemissionen und sehen auch aufstrebende Staaten wie China und Indien in der Pflicht.

China spricht für 3. Welt

Die Volksrepublik lehnte jedoch federführend für eine Reihe von Schwellen- und Entwicklungsländern einen von den USA und der Europäischen Union befürworteten Kompromiss zur Begrenzung des Ausstoßes umweltschädlicher Treibhausgase ab. Den ärmeren Ländern werde zu viel abverlangt im Verhältnis zu den Industriestaaten, erklärte Vize-Außenminister Liu Zhenmin vor den Delegierten der 190 Staaten, die an der Konferenz teilnehmen. Die Entwicklungsländer wollen für eigene Klimaschutzzusagen im Gegenzug finanzielle Hilfen der reichen Staaten.

Ein Konsens sei nötig, doch derzeit seien die Gespräche blockiert, so Liu weiter. Der US-Klimagesandte Todd Stern drang dagegen auf eine Einigung: "Alles, was wir bislang erreicht haben, steht auf dem Spiel, und auch all das, was wir noch erreichen wollen, steht auf dem Spiel." Auch die USA seien mit einigen Passagen des vorliegenden Entwurfs unzufrieden, "aber wir haben keine Zeit für lange Verhandlungen, und wir alle wissen das", sagte Stern.

Die Konferenz dauert wegen der zähen Verhandlungen bereits einen Tag länger als geplant. Ziel des Gipfels ist es, die Grundlage zu schaffen für die große Klimakonferenz Ende 2015 in Paris, auf der ein verbindliches internationales Klimaschutzabkommen verabschiedet werden soll.

wl/re (dpa, afp, rtr)