1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Marina Silva gegen Dilma Rousseff

21. August 2014

Nach dem Unfalltod ihres Präsidentschaftsbewerbers Campos haben die brasilianischen Sozialisten die Umweltpolitikerin Silva als Kandidatin nominiert. Sie könnte nach Umfragen Amtsinhaberin Rousseff gefährlich werden.

https://p.dw.com/p/1CySN
Präsidentschaftskandidatin Marina Silva (Foto. dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Parteiführung habe sich einstimmig für die frühere Umweltministerin Marina Silva ausgesprochen, teilte Parteichef Roberto Amaral mit. "Wir hatten das riesige Glück, sie als Ersatz zu haben", sagte Amaral. Der ursprüngliche Präsidentschaftskandidat der Sozialistischen Partei Brasiliens, PSB, Eduardo Campos, war am Mittwoch vergangener Woche bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückt. Silva hatte sich an der Seite von Campos um das Amt der Vizepräsidentin beworben.

Schon 2010 Kandidatin

Silva ist erst Ende 2013 der PSB eingetreten. Vor allem ihre unternehmenskritische ökologische Haltung sowie konservative evangelikale Wertvorstellungen stehen im Widerspruch zur Parteilinie. Die 56-Jährige gilt als nicht korrupte Politikerin und als Stimme der unzufriedenen Brasilianer, die im Juni 2013 in Massen auf den Straßen protestiert hatten. Bereits 2010 errang sie als Präsidentschaftskandidatin der Grünen Partei überraschend den dritten Platz mit knapp 20 Prozent der Stimmen. Ihr wird zugetraut, wie vor vier Jahren viele unentschlossene Wähler zu mobilisieren.

Nach jüngsten Meinungsumfragen kann sich Silva bei der Wahl am 5. Oktober durchaus Chancen gegen Amtsinhaberin Dilma Rousseff von der linken Arbeiterpartei ausrechnen. Danach würden derzeit 36 Prozent der Bürger für Rousseff stimmen, 21 Prozent für Silva und 20 Prozent für den Sozialdemokraten Aécio Neves. Käme es aber zu einer Stichwahl zwischen den Politikerinnen, würde Silva mit vier Prozentpunkten vor Rousseff liegen. Die Amtsinhaberin wird von vielen Brasilianern für die schwächelnde Wirtschaft verantwortlich gemacht.

Präsidentin Dilma Rousseff(Foto: Antonio Cruz/ABr)
Präsidentin Dilma RousseffBild: Antonio Cruz/ABr

wl/wa (afp, rtre epd)