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Russischer Militärkonvoi beschossen

15. August 2014

Der Konflikt in der Ost-Ukraine droht sich zu verschärfen. Ukrainische Truppen griffen russische Militärfahrzeuge an, die nachts über die Grenze eindrangen. Moskau dementiert.

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russische Soldaten auf einem Panzer in der Region Rostov (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Auf der Internetseite des ukrainischen Präsidentenamtes hieß es, ein "bedeutender Teil" des Verbandes sei durch Artillerie zerstört worden. Dies habe Staatsoberhaupt Petro Poroschenko auch dem britischen Premierminister David Cameron mitgeteilt. Demnach erfolgte der Artillerieangriff auf die gepanzerten Truppentransporter und Militärlastwagen in der Nacht zum Freitag.

Der Kiewer Sicherheitsrat teilte mit, die Fahrzeuge hätten zu einem Militärkonvoi aus 23 Fahrzeugen gehört, der unerlaubt die Grenze überquert habe. Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass am Donnerstagabend eine Kolonne russischer Militärfahrzeuge die Grenze überquert habe.

Nato: Klares Anzeichen für Destabilisierung

Russland wies den Sachverhalt vehement zurück. "Eine russische Militärkolonne, die die Grenze zur Ukraine überquert haben soll, existiert nicht, sagte Generalmajor Igor Konachenkow der Agentur Interfax. In einer Erklärung des Moskauer Verteidigungsministeriums war sogar von Fantastereien die Rede.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen prangerte einen "Einfall" ins Nachbarland an und sagte: "Das ist ein klares Anzeichen für eine fortdauernde Beteiligung Russlands an der Destabilisierung der Ostukraine."

Moskau ruft zur Feuerpause auf

Das Eindringen der Kolonne war zunächst von britischen Journalisten vor Ort gemeldet worden. Ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte hatte dazu erklärt, dies passiere praktisch jede Nacht, um die Ukraine zu provozieren. Das Außenministerium in Moskau warf der ukrainischen Armee dagegen vor, durch eine "Intensivierung ihrer militärischen Aktionen" Lieferungen von humanitären Hilfsgütern aus Russland zu stören. In der Erklärung wurde zu einer Feuerpause aufgerufen. Die russische Regierung teilte mit, die Außenminister beider Staaten führten weiter Gespräche.

EU-Außenminister alarmiert

Die EU-Außenminister appellierten bei einem Sondertreffen in Brüssel an Russland, "alle Feindseligkeiten" an der Grenze zur Ukraine umgehend einzustellen. Insbesondere müsse der Fluss von Waffen, Militärberatern und bewaffneten Kräften gestoppt und die Truppen von der Grenze zurückgezogen werden, hieß es in der Erklärung der EU-Minister.

Großbritannien bestellte den russischen Botschafter Alexander Jajowenko in London ein, "um die Berichte über ein Eindringen des russischen Militärs in der Ukraine und die andauernde Anlieferung von Ausrüstung an der Grenze zu erklären".

uh/qu (dpa,afp,rtr)