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UEFA bestätigt Ukraine als EM-Gastgeber

11. Dezember 2009

Auf einer Exekutivtagung auf Madeira hat die UEFA alle vier von der Ukraine vorgeschlagenen Spielorte für die Fußball-EM 2012 bestätigt. Damit hat für die Ukraine eine lange Zitterpartie ein positives Ende gefunden.

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Die Baustelle des Kiewer Fußballstadions +++(c) dpa - Bildfunk+++
Noch eine Baustelle, 2012 sollauch im Kiewer Stadion die EM gespielt werdenBild: picture-alliance/ dpa

Dass die Europäische Fußball-Union (UEFA) neben Kiew auch die Stadien in Donezk, Charkow und Lwiw als tauglich für die Europameisterschaftsendrunde 2011 einstufen würde, war so nicht unbedingt zu erwarten und dürfte bei manchem Beobachter Erstaunen, in der Ukraine aber Erleichterung und Freude auslösen. Damit ist die Grundlage für die EM 2012 gelegt, denn die Stadien von Mit-Gastgeber Polen in Warschau, Danzig, Posen und Breslau standen ja schon lange als Austragungsorte fest.

Von Beginn an umstritten

Die Stadionbaustelle in Wartschau (AP Photo/Czarek Sokolowski)
Auch in Warschau wird am Stadion noch gebautBild: AP

Schon bei der Bewerbung der beiden Länder und erst recht, als sie von der UEFA 2007 den Zuschlag bekamen, waren Zweifel aufgekommen, ob diese Länderkombination in der Lage sein würde, eine dem heutigen Standard entsprechende Fußball-Europameisterschaft ausrichten zu können. Während Polen die Skeptiker schnell zum Schweigen bringen konnte, schien die Situation in der Ukraine die Zweifler zu bestätigen – die Stadien entsprachen nicht mehr der heutigen Norm, Probleme in der Infrastruktur und vor allem bei den Unterbringungsmöglichkeiten für Spieler, Offizielle und Touristen schienen unlösbar zu sein. Innenpolitische Auseinandersetzungen und die weltweite Finanzkrise machten die Situation nicht gerade leichter.

Deutschland als Alternative genannt

Phasenweise sah es sogar so aus, als würde die Ukraine als Ausrichter ausscheiden. Immer wieder wurde Deutschland mit den Stadien in den östlichen Bundesländern als Ersatz ins Gespräch gebracht. Dagegen wehrte sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) allerdings von Beginn an vehement. Erst Anfang November machte UEFA-Präsident Michel Platini dann auch offiziell klar, dass Deutschland als Austragungsort nicht zur Debatte stand. Nach massiven Anstrengungen der Ukrainer, zumindest die Stadien in einen EM-tauglichen Zustand zu versetzen, war die UEFA nun zumindest bereit, Kiew als Spielort zu akzeptieren.

Zweifel bleiben

Die Premierministerin der Ukraine, Julia Timoschenko RIA Novosti November 2009
Die Premierministerin der Ukraine, Julia Timoschenko, freute sich über die EntscheidungBild: RIA Novosti

Bis zuletzt hatte es eigentlich nicht danach ausgesehen, dass die UEFA alle ukrainischen Spielorte zulassen würde. Die Probleme in der Infrastruktur und bei der Unterbringung sind noch nicht gelöst, die Finanzsituation des Landes ist weiter angespannt. Die Zustimmung der UEFA ist somit als Sieg für Land und Leute anzusehen, wie die urkrainische Premierministerin Julia Timoschenko in einer ersten Reaktion wohl richtig festestellte: "Heute hat die Ukraine gewonnen, und die Menschen in der Ukraine haben gewonnen." Und das, obwohl sie noch nicht wirklich am Ziel angekommen sind.

Autor: Wolfgang van Kann

Redaktion: Marko Langer