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UBS zahlt Rekordstrafe

29. Juli 2014

Die schweizerische Großbank kauft sich aus einem weiteren Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung frei - für rund 300 Millionen Euro, zahlbar an die Finanzbehörden Nordrhein-Westfalens.

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Symbolbild Bank Schließfach Bankgeschäfte
Bild: Reuters

Das ist die höchste Strafe, die ein Schweizer Geldhaus jemals in Deutschland bezahlt hat. Trotz der Strafzahlung steigerte die Bank den Gewinn im abgelaufenen Quartal um 15 Prozent auf 792 Millionen Franken, was rund 652 Millionen Euro entspricht. Sie schnitt damit etwas besser ab als Analysten erwartet hatten. Im Vorjahresquartal hatte alleine eine Einigung mit einem US-Regulator mit 885 Millionen Dollar zu Buche geschlagen.

Im Streit mit den nordrhein-westfälischen Finanzbehörden legt die UBS doppelt so viel auf den Tisch wie Credit Suisse in einem ähnlichen Verfahren in Düsseldorf 2011. "Die Einigung ist ein signifikanter Schritt, der es uns erlaubt, in diesem wichtigen Markt nach vorne zu blicken", erklärten Konzernchef Sergio Ermotti und Präsident Axel Weber im Aktionärsbrief. Allerdings ist ein weiterer Steuerfall in Deutschland noch nicht ausgeräumt.

Verdacht auch in anderen Ländern

Die UBS steht auch in anderen Ländern im Verdacht, Kunden beim Verstecken von Schwarzgeld geholfen zu haben. Dies gilt etwa für Frankreich und Belgien. In den USA konnte die größte Schweizer Bank 2009 mit der Bezahlung einer Strafe von 780 Millionen Dollar eine Anklage wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung abwenden. In den letzten Jahren hat die Bank ihre Kunden gedrängt, mit den Steuerbehörden reinen Tisch zu machen.

Inzwischen sind 95 Prozent der deutschen Kunden soweit, Ende dieses Jahres will die Bank gar keine unversteuerten Gelder aus Deutschland mehr verwalten. Obwohl die UBS in Westeuropa den einen oder anderen dieser Kunden verloren hat, wächst die Bank in der Vermögensverwaltung kräftig. Bei vermögenden Privatkunden sammelte die Bank unter dem Strich 10,7 Milliarden Franken ein. Allerdings verdiente die Bank an den Geldern weniger. Weil viele Kunden derzeit auf Börsengeschäfte verzichten, sinken die Erträge der Banken.

Wen/js (rtr, dpa, afp)