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Türkei: Ein Kulturerbe versinkt

24. Juni 2014

Die Türkei will den Tigris stauen, um Energie zu gewinnen und Land zu bewässern. Ganze Dörfer sollen untergehen, darunter der Ort Hasankeyf.

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Hasankeyf ist eine antike Stadtfestung am Tigris und ein heutiger Landkreis in der türkischen Provinz Batman. Hunderte unerforschter archäologischer Stätten und die etwa 10.000 Jahre alte Stadt Hasankeyf würden für das Staudammprojekt geflutet werden, obwohl sich alle Fachleute einig sind, dass hier ein Gebiet von weltweiter Bedeutung betroffen wäre. Dazu würden durch das Ilisu-Projekt ungefähr 400 Kilometer kostbare Flusslandschaft zerstört, die viele, teils besonders bedrohte Arten beherbergt. Tausende Einheimische des überwiegend von Kurden bewohnten Tigris-Tals müssten zwangsumgesiedelt werden. Die Regierung spricht von bis zu 15.000 Menschen; Experten der Weltbank schätzen die Zahl auf etwa das Doppelte, und Gegner des Damms rechnen mit 65.000 Menschen, die insgesamt - etwa durch die Enteignung von Feldern - betroffen sein werden.

Autor: Gunnar Köhne