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Tödliche Fußball-Randale in Kairo

8. Februar 2015

Der Fußball auf dem Afrikanischen Kontinent geht durch schwere Zeiten. Nur wenige Tage nach dem Chaos beim Afrika-Cup in Äquatorialguinea kommt die Schreckensmeldung diesmal aus Ägypten. Dort gab es Tote.

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Brennendes Auto bei Fussball- Krawallen in Kairo (foto: reuters)
Bild: reuters

Bei Fußball-Krawallen in Kairo starben nach Angaben des ägyptischen Innenministeriums 20 Menschen.Dutzende seien verletzt worden, hieß es. Die Polizei habe 18 Randalierer festgenommen. Es soll beim Ansturm auf das Stadion eine Massenpanik gegeben haben.

Nach Angaben des ägyptischen Innenministeriums kam es zu den Unruhen, als Fans des Kairoer Fußballclubs Zamalek in die Fußballarena drängten, obwohl sie keine Tickets hatten. "Wir mussten dafür sorgen, dass durch die Zamalek-Fans kein öffentlicher Besitz beschädigt wird", heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums, aus der die englische Tageszeitung 'The Guardian' zitiert.

Zamalek traf in einem Erstliga-Derby auf den Kairoer Club ENPPI der ägyptischen Ölfirma in einem Stadion am Rand von Kairo. Wie die Staatszeitung "Al-Ahram" in ihrer Internetausgabe berichtet, griffen Ordnungskräfte die Zamalek-Fans mit Tränengas und Gummigeschossen an. Ein Sicherheitsbeamter sagte, Ultras hätten bei dem Versuch, das Stadion zu stürmen, mindestens ein Polizeiauto in Brand gesetzt. Mit Hilfe der Polizei seien die Krawalle aufgelöst worden. Insgesamt habe es sich laut "Al-Ahram" um rund 6000 Fans gehandelt. Nach den Ausschreitungen in Kairo hat der nationale
Fußballverband sämtliche Spiele auf unbestimmte Zeit abgesagt.

Tote bei Fußball-Krawallen in Ägypten (Foto: Getty Images)
Bild: Mohamed El-Shahed/AFP/Getty Images

Mit dem Vorfall werden Erinnerungen an die Stadion-Katastrophe von Port Said wach. Die Tragödie in der nordägyptischen Stadt hatte vor fast genau drei Jahren 74 Todesopfer gefordert. Damals stürmten Fans nach der Begegnung zwischen Al-Masry und Al-Ahly Kairo den Platz und lösten eine Massenpanik aus. Die Opfer wurden zu Tode getrampelt, erstochen oder erschlagen. Bei wütenden Protesten an den folgenden Tagen starben weitere 16 Menschen.

Ägyptische Behörden hatten danach allen Zuschauern ein Stadionverbot für Erstliga-Spiele erteilt - die Clubs spielten seitdem vor leeren Rängen. Erst vor einem Monat war der Fan-Bann aufgehoben worden.

rb/sc (ap, dpa, rtr, sid)