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Turbulente Zeiten für Eon

6. März 2015

Eon droht nach hohen Abschreibungen 2014 ein schmerzhafter Verlust. Der Konzern soll den Verkauf der Nordsee-Gasförderung vorantreiben und denkt über eine Stilllegung eines modernen Gaskraftwerks nach.

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Eon Logo (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gerten

Deutschlands größter Energiekonzern Eon steht laut Schätzungen aus Branchenkreisen vor einem Milliardenverlust für 2014. Das Unternehmen hatte Ende vergangenen Jahres bereits 4,5 Milliarden Euro Abschreibungen im vierten Quartal angekündigt - zusätzlich zu 700 Millionen Euro Wertberichtigungen aus den ersten neun Monaten. 2013 hatte Eon noch 2,1 Milliarden Euro Überschuss erreicht. Das Unternehmen legt am Mittwoch (11.03.2015) seine Jahresbilanz vor.

Eon prüfe die Stilllegung eines mit drei kommunalen Versorgern gemeinsam betriebenen Gaskraftwerks im bayerischen Irsching, bestätigte am Freitag ein Sprecher einen entsprechenden Fersehbericht. Das Kraftwerk hat zusammen mit einem weiteren, reinen Eon-Block insgesamt 1,4 Gigawatt Leistung und gilt als eine der modernsten Anlagen in Europa. Eine Abschaltung könnte Probleme für die Versorgung Bayerns bringen. Die notwendige Genehmigung durch die Bundesnetzagentur gilt deshalb als unwahrscheinlich.

Energiewende macht Eon das Leben schwer

Außerdem heißt es, die Düsseldorfer trieben einen möglichen Verkauf ihrer Gasförderung in der Nordsee voran. Das Unternehmen habe die Investmentbanker der Bank of America damit beauftragt, bei dem anstehenden Prozess beratend tätig zu werden, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag berichtet. Der Verkauf könnte Eon rund zwei Milliarden Euro bringen. Eon lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Der Konzern leidet wie viele andere Energieversorger unter den Folgen der Energiewende. Denn die Stromproduktion in konventionellen Großkraftwerken wird immer unrentabler, weil immer mehr subventionierter Ökostrom in den Markt fließt und die Großhandelspreise für Strom verfallen. Viele konventionelle Anlagen sind deshalb kaum noch ausgelastet und müssen abgeschrieben werden. Eon hatte Ende November angekündigt, sich als Reaktion auf die Energiewende 2016 aufspalten und die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke in eine neue Gesellschaft ausgliedern zu wollen. Der Hauptkonzern will sich künftig auf Geschäfte wie Ökostrom, Energienetze und den Vertrieb konzentrieren.

zdh/hmf (dpa, afp)