Tunesien: Neues Handbuch für Journalisten und Ausbilder | Afrika | DW | 09.07.2013
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Afrika

Tunesien: Neues Handbuch für Journalisten und Ausbilder

Es ist das nachhaltige Ergebnis eines zweijährigen Prozesses: Ein Handbuch zur Aus- und Weiterbildung von Journalisten in Tunesien wurde nun fertig gestellt. Die DW Akademie ist Mitherausgeber.

Das “Manuel de couverture des événements politiques“ ist in den Sprachen Französisch und Arabisch erschienen und wendet sich sowohl an Lehrende als auch Lernende am „Institut de Presse et des Sciences de l’Information“ (IPSI) an der Université de la Manouba. Das IPSI gilt als wichtigstes Institut für den journalistischen Nachwuchs in Tunesien. Vorgestellt wurde das Buch der Öffentlichkeit Ende Juni in Tunis.

Schon in den Tagen unmittelbar nach der Flucht des damaligen Präsidenten Ben Ali Mitte Januar 2011 hatten Vertreter der DW Akademie auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tunis erste Medienkontakte geknüpft und bald darauf auch das IPSI kennengelernt.

Doppelte Zielsetzung

Nachdem sich DW Akademie und IPSI dann erfolgreich auf eine EU-Ausschreibung des Programms „European Instrument for Democracy and Human Rights“ (EIDHR) beworben hatten, ging es los. Das Ziel des Projekts war ein zweifaches. Zum einen sollte die politische und Wahlberichterstattung in Tunesien verbessert werden, zum anderen galt es, die Kapazitäten des IPSI dauerhaft zu stärken. Schnell zeigte sich, dass vor allem die praxisnahe Ausbildung in der politischen Berichterstattung, die unter der Regierung von Ben Ali nahezu nicht stattgefunden hatte, am IPSI noch verbessert werden konnte.

Foto: DW Akademie / Bernd Rößle Ende Juni 2013, Präsentation des Journalisten-Handbuchs in Tunis. Ein Projekt des IPSI und der DW Akademie in Tunesien.

Johann Müller (DW Akademie), Janine Stolpe-Krüger (DW Akademie), Taoufik Yacoub (Direktor IPSI) und IPSI-Projektkoordinatoren Hamida El Bour und Moez Ben Messaoud während der Pressekonferenz

Entsprechend wendet sich das gut 250 Seiten umfassende Buch in erster Linie an Praktiker. Es gibt Anregungen bei der Lehrplan- und Unterrichtsgestaltung sowie einen Überblick über viele Facetten des journalistischen Handwerks. Nach einer Einführung über die Medien und die Lage der Medien in Tunesien wendet sich das Buch in eigenen Kapiteln den verschiedenen Spielarten des Journalismus zu, von der Presse, über Foto- und Fernseh- bis hin zum Onlinejournalismus.

Gestiegenes Selbstbewusstsein

Die Autoren folgen einem durchgängigen Konzept bei der didaktischen Aufbereitung ihrer Inhalte. Ein zurückhaltendes Lay-out, einige ausgewählte farbliche Gestaltungselemente und sparsam verwendete Leit-Symbole führen den Leser durch das Material. Etliche Übungsvorschläge vervollständigen das Buch für jene, die es zum Studium nutzen wollen.

Das IPSI plant, das Handbuch auch in englischer Sprache herauszugeben, um so einen weiteren Kreis potenzieller Leser zu erschließen und noch größere Wirkung mit den zusammengestellten Inhalten zu erreichen. Dieses Vorhaben spricht nicht nur für die Zufriedenheit des tunesischen Partners der DW Akademie mit dem gemeinsam entwickelten Produkt, sondern zeigt auch das gestiegene Selbstbewusstsein des IPSI, als Lehrinstanz über die eigenen Landesgrenzen hinaus auftreten zu wollen.

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