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Ausbildung zum Bankkaufmann

Bianca von der Au15. Juli 2014

Das Image von Bankern hat unter der Bankenkrise gelitten. Dennoch ist der Beruf bei jungen Leuten gefragt. Sie dürfte freuen, dass der Umgang mit Menschen für die Ausbildung wichtiger ist als eine Eins in Mathematik.

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Cihan Sevim mit seiner Ausbilderin Natascha Werner vor dem Computerbildschirm (Foto: DW/Bianca von der Au)
Bild: DW/B. von der Au

Als das Telefon klingelt, nimmt Cihan Sevim den Hörer ab und begrüßt den Kunden. Ganz professionell, wie ein richtiger Bankberater. Dabei ist Cihan Sevim erst seit einem knappen Jahr Auszubildender bei der Commerzbank. Alleine darf er noch keine Beratungsgespräche mit Kunden führen, doch hier in der Filiale lernt der 21-Jährige das praktische Rüstzeug, das er für seinen späteren Beruf braucht. "In meiner letzten Praxisphase durfte ich auch mal selbst ans Werk. Da habe ich eine Konto-Eröffnung durchgeführt, natürlich in Begleitung eines Beraters."

Der Umgang mit Kunden ist zentral

Cihan Sevim ist seit August 2013 Auszubildender bei der Commerzbank in Frankfurt am Main. Wie bei jeder Ausbildung in Deutschland wechseln sich die praktischen Phasen in der Bank mit dem theoretischen Unterricht in der Berufsschule ab. Cihan Sevim macht die Arbeit in der Bankfiliale große Freude, und seine Ausbilderin Natascha Werner ist sehr zufrieden mit dem engagierten jungen Mann. "Mein Auszubildender schlägt sich sehr gut, ich hab ihn ja auch mit ausgesucht. Er ist wirklich ein Guter, er macht seinen Job toll und man merkt, dass es ihm Spaß macht."

Die Türme der Hochhäuser im Frankfurter Bankenviertel (Foto: dpa)
Die Bankenmetropole Frankfurt am Main gilt als wichtigstes Finanzzentrum in DeutschlandBild: picture-alliance/dpa

Nach Online-Test und Assessment-Center in die Bankfiliale

Gleich bei seiner ersten Bewerbung ist Cihan Sevim genommen worden. Nach einem Online-Test wurde er zum Assessment-Center eingeladen und hat sich dort gegen viele andere Bewerber durchgesetzt. Für Cihan Sevim ist es der Traumjob. Er interessiert sich für Wirtschaftsthemen, aber nicht nur deshalb glaubt er, dass er in als Kundenberater in einer Bankfiliale genau richtig ist. "Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch, das ist auch sehr wichtig vor allem im Alltagsgeschäft, weil man viel mit Kunden zu tun hat und das ist es, was den Bankkaufmann auszeichnet."

Cihan Sevim hat vor seiner Ausbildung Abitur an einem Gymnasium in Hessen gemacht. Doch weder das Abitur noch ein Einser-Zeugnis seien eine Voraussetzung für die Banklehre, sagt Isabell Müller, Gruppenleiterin beim Personalmarketing in der Commerzbank. Ihre Aufgabe ist es, Schüler und Absolventen für die Ausbildung bei ihrem Arbeitgeber zu begeistern. "Für die Bankausbildung suchen wir Bewerber mit mittlerer Reife oder Abitur und Menschen, die sich für den Umgang mit anderen Menschen begeistern können." Dabei seien die Noten zwar wichtig, entscheidender seien aber die Persönlichkeit und die Freude am Kundenkontakt.

Cihan Sevim (Foto: DW/Bianca von der Au)
Bei der Bewerbung musste sich Cihan Sevim gegen viele andere Mitbewerber durchsetzenBild: DW/B. von der Au

Bewerber aus dem Ausland willkommen

Übrigens haben auch Bewerber aus dem Ausland Chancen auf eine Bankausbildung, allerdings gebe es eine zwingende Voraussetzung, sagt Isabell Müller: "Die Deutschkenntnisse müssen sehr gut sein." Weitere Fremdsprachen seien von Vorteil. Das merkt auch Cihan Sevim, der zweisprachig aufgewachsen ist, mit Deutsch und Türkisch. Während der Ausbildung habe ihm die Zweisprachigkeit bisher nur Vorteile gebracht, so Sevim. "Sobald ein türkischer Kunde mich in der Filiale sieht, kommt er gerne zu mir. Zur Begrüßung sag ich dann ein, zwei Sätze auf Türkisch."