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Treibhausgaskonzentration auf neuem Rekordhoch

9. September 2014

Die Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre steigt weiterhin mit dramatischer Geschwindigkeit. Die Zeit, die Folgen für Klima und Ozeane auf ein erträgliches Maß zu begrenzen, laufe davon, warnen UN-Experten.

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Umweltverschmutzung durch chemische Industrie in China (Foto: dpa /picture alliance)
Bild: picture alliance/AP Images

Nach UN-Angaben wurde im Jahr 2013 bei der Konzentration der Treibhausgase in der Erdatmosphäre ein neuer Höchststand erreicht. Hauptgrund sei der anhaltend starke Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf unter Berufung auf neue weltweite Messergebnisse. Die Konzentration dieses Treibhausgases sei von 2012 bis 2013 stärker gestiegen als in jedem anderen Jahr seit 1984, heißt es in dem Jahresbericht der UN-Organisation.

Strahlungsantrieb gestiegen

Der zur Erderwärmung führende sogenannte Strahlungs- oder Klimaantrieb (radiative forcing) durch Gase wie CO2, Methan und Stickstoffoxid stieg laut WMO allein zwischen 1990 und 2013 um 34 Prozent. 80 Prozent davon sei auf CO2 zurückzuführen. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre liege inzwischen um 142 Prozent über jener in der vorindustriellen Ära Ende des 18. Jahrhunderts, schreiben die Klimaexperten.

Die Methan-Konzentration habe im vergangenen Jahr bei 253 Prozent, die Stickstoffoxid (Lachgas)-Konzentration bei 121 Prozent des vorindustriellen Wertes gelegen. Alle drei Werte seien neue Höchststände, erklärte die WMO.

Ozeane sauer wie nie

Zugleich seien die Gas absorbierenden Ozeane von einer "beispiellosen" Übersäuerung betroffen. Täglich würden die Weltmeere rund vier Kilogramm CO2 für jeden auf der Erde lebenden Menschen aufnehmen. Der Säuregehalt der Ozeane sei dadurch auf den höchsten Stand seit mindestens 300 Millionen Jahren gestiegen, schreiben die Fachleute.

Folgen des Klimawandels: Dürre, wie auch die Übersäuerung der Ozeane (Foto: dpa/Picture alliance)
Folgen des Klimawandels: Dürre, wie auch die Übersäuerung der OzeaneBild: picture alliance/dpa/Patrick Pleul

"Gesetze der Physik nicht verhandelbar"

Konzertierte internationale Aktionen gegen den Klimawandel seien dringender notwendig denn je, erklärte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. Während der CO2-Ausstoß zunehme, gehe die Aufnahmefähigkeit der Biosphäre für solche Gase weiter zurück. "Wir wissen mit Gewissheit, dass sich das Klima wandelt und die meteorologischen Bedingungen wegen des menschlichen Verhaltens immer extremer werden", sagte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud bei der Vorstellung des Berichts. Der Trend müsse gestoppt werden, indem der Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen zurückgefahren werde.

"Wir haben die Kenntnisse und auch die Werkzeuge, um den Temperaturanstieg auf unserem Planeten bei maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen und dadurch unseren Kindern und Enkeln eine Zukunft zu ermöglichen", sagte Jarraud. Es gebe keine Entschuldigung dafür, dies nicht zu tun. "Uns läuft die Zeit davon."

"Vergangene, gegenwärtige und künftige CO2-Emissionen werden eine kumulative Auswirkung auf die Klimaerwärmung und die Säuerung der Ozeane haben", sagte der WMO-Generalsekretär. "Die Gesetze der Physik sind nicht verhandelbar."

qu/sti (dpa, afp, rtr)