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"The Interview" ist im Internet erfolgreich

29. Dezember 2014

Trotz Drohungen einer Hacker-Gruppe ist die Nordkorea-Satire "The Interview" nun in einigen US-Kinos und im Internet zu sehen. Auf Plattformen wie YouTube, Google Play oder iTunes stößt der Film auf reges Interesse.

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Randall Park
Bild: picture alliance/AP Photo

Laut Angaben des Filmstudios Sony haben sich allein in den ersten vier Tagen der Freischaltung zwei Millionen Nutzer den Film im Netz angesehen. Dadurch seien 15 Millionen Dollar (etwa 12 Millionen Euro) eingespielt worden. Außerdem kamen 2,8 Millionen Dollar (etwa 2,3 Millionen Euro) an den Kinokassen hinzu. Die Einnahmen aus Kino-Vorführungen sind deutlich geringer, da nur 331 Kinos den Film in den USA zeigen. Eine Attacke anonymer Hacker und mysteriöse Anschlagsdrohungen gegen US-Kinos hatte Sony in der vergangenen Woche zunächst bewogen, die Premiere abzusagen. Ursprünglich sollte der Film in rund 2500 Kinos anlaufen.

Kritik an Sony

Sonys Rückzieher war bei Politikern, Regisseuren, Schauspielern und in der Filmindustrie allgemein als Kapitulation angesehen worden. Vor einer Woche hatte ein Zusammenschluss von rund 250 unabhängigen Kinos das Unternehmen in einer Onlinepetition aufgefordert, ihnen die Ausstrahlung des Films zu erlauben. US-Präsident Obama hatte es begrüßt, dass die US-Tochter des japanischen Elektronik-Konzerns den Film kurz vor Weihnachten doch für die Kinos freigab. Die USA seien ein Land, das auf Redefreiheit und Freiheit der Kunst setze, erklärte sein Sprecher.

Terrordrohungen aus Nordkorea

Nach Erkenntnissen des FBI soll die Staatsführung Nordkoreas hinter dem Angriff auf Sony Pictures stehen. Im Zentrum der Affäre steht eine Hackergruppe mit dem Namen "Guardians of Peace", die Ende November einen Cyberangriff auf Sony gestartet und brisante interne Dokumente und E-Mails veröffentlicht hatte. Vor einigen Tagen sprach die Gruppe wegen der Parodie "The Interview" Drohungen aus und erinnerte an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Daraufhin entschieden mehrere Kinoketten, den Film aus dem Programm zu nehmen. In dem Film geht es um ein fiktives Mordkomplott gegen den kommunistischen Machthaber Kim Jong Un. In Deutschland sollte der Film laut ursprünglicher Planung Anfang Februar in die Kinos kommen. Ob dieser Termin eingehalten wird, ist noch nicht bekannt.

hjh/jb (dpa/afpe/ape/rtre)