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Deutscher Buchpreis für Terézia Mora

7. Oktober 2013

Den besten deutschsprachigen Roman 2013 hat, so die Jury des Deutschen Buchpreises, Terézia Mora verfasst. Sie bekommt die Auszeichnung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für ihren Roman 'Das Ungeheuer'.

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Portrait von Terezia Mora (Foto: Peter von Felbert)
Bild: Peter von Felbert/Luchterhand Verlag

In dem knapp 700-seitigen Roman erzählt die aus Ungarn stammende Autorin die tragische Geschichte eines Ehepaares. Die Jury nannte 'Das Ungeheuer' einen "stilistisch virtuosen, perspektivenreichen Nekrolog und eine lebendige Road-Novel aus dem heutigen Osteuropa". "'Das Ungeheuer' ist ein tief bewegender und zeitdiagnostischer Roman", so das Fazit der siebenköpfigen Jury.

Als Schriftstellerin gelinge es Mora, zwei Charaktere, die sich im Leben verfehlten, sowie zwei Textformen miteinander in Verbindung zu setzen. In dem Roman geht es um die Geschichte von Darius Kopp und Flora. Er liebt seine Frau über alles, ist aber zugleich überfordert mit ihrer Krankheit, ihren Depressionen. Flora begeht Selbstmord. Kopp bleibt zurück mit ihrer Asche in einer Urne und einer Datei, in der die Ungarin Flora Tagebuch über ihre Krankheit führte. Der Witwer macht sich auf den Weg durch Osteuropa von Ungarn nach Kroatien, nach Albanien und immer weiter bis er auf der verzweifelten Suche nach einer Heimat für die Asche schließlich in Griechenland strandet.

Die Tagebuchdatei seiner Frau Flora ist parallel zur Reiseerzählung von Darius zu lesen. Sie ist ein Mosaik autobiografischer und medizinischer Skizzen zur Depression.

Karussell: Deutscher Buchpreis 2013 für Terézia Mora

Aussicht auf Bestsellerliste

Der Deutsche Buchpreis wird seit dem Jahr 2005 traditionell am Vorabend der Frankfurter Buchmesse vergeben. Mora erhält als Preisträgerin 25.000 Euro. Insgesamt waren sechs Neuerscheinungen in der Endausscheidung für die begehrte Auszeichnung nominiert. Neben Mora gehörten dazu Mirko Bonné ('Nie mehr Nacht'), Reinhard Jirgl ('Nicht von euch auf Erden'), Clemens Meyer ('Im Stein'), Marion Poschmann ('Die Sonnenposition') und Monika Zeiner ('Die Ordnung der Sterne über Como'). Die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Roman 'Landgericht' von Ursula Krechel das Rennen gemacht.

Die Jury hatte mehr als 200 neue Romane von Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gesichtet. Eine erste Longlist aus 20 ausgewählten Titeln war im September auf sechs Romane reduziert worden. Der Deutsche Buchpreis hat eine hohe Publikumsresonanz. Oft schaffen es die Sieger auf die Bestsellerliste.

nem/kle (dpa, epd)