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Iran geht auf Deutschland zu

29. März 2015

Während die Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm des Iran in die entscheidende Phase getreten sind, stellt Präsident Rohani bereits erste Weichen für die Zeit nach einer Einigung.

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Irans Präsident Rohani am Telefon (Foto: Persianu)
Bild: Persianu

Nach einer Lösung im Atomstreit wolle der Iran auch das Verhältnis zu Deutschland wieder verbessern, sagte der Präsident der Islamischen Republik, Hassan Rohani, nach einem Telefongespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Atomstreit habe in den vergangenen Jahren die historischen Beziehungen der beiden Länder beeinträchtigt. "Wir hoffen aber, dass sich mit der neuen Situation auch die bilateralen Beziehungen wieder ausweiten", erklärte Rohani. Nach eigenen Angaben sicherte der Präsident Merkel zu, dass der Iran in der entscheidenden Phase der Atomverhandlungen in der Schweiz eine gute Lösung für alle Seiten wolle. Die Bundesregierung äußerte sich zu dem Gespräch nicht.

"Endspiel" in Lausanne

In der Konferenzstadt Lausanne beraten die Außenminister der fünf Ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates - USA, China, Russland, Frankreich und Großbritannien - sowie Deutschlands (5 &1 ) mit ihrem iranischem Amtskollegen Mohammed Dschawad Sari über das Atomprogramm Teherans. Nach mehr als zwölfjährigen Verhandlungen "beginnt sozusagen das Endspiel", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Lausanne.

Der Minister rief alle Seiten zu letzten Anstrengungen auf. Die letzten Meter seien "die schwersten, aber eben auch die entscheidenden". Er hoffe, "dass der Versuch nicht aufgegeben wird, hier zu einer endgültigen Einigung zu kommen". Bis zum 31. März soll eine Grundsatzeinigung erzielt werden. Bis Ende Juni sollen dann auch alle Detailfragen geklärt sein.

Außenminister Steinmeier bei seiner Ankunft in Lausanne(Foto: AFP/Getty Images)
Außenminister Steinmeier bei seiner Ankunft in LausanneBild: Getty Images/Afp/Fabrice Coffrini

Der Westen will mit einem Abkommen dem Iran den Weg zum Bau einer Atombombe versperren. Teheran hat die Absicht, Atombomben bauen zu wollen, stets bestritten und möchte für die Einschränkung seines als zivil bezeichneten Atomprogramms die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen erreichen. Umstritten sind noch Zahl und Typ der künftig erlaubten Zentrifugen für den Iran zur Urananreicherung sowie die Laufzeit eines Vertrags.

Steinmeier traf in Lausanne mit US-Außenminister John Kerry, dem französischen Chefdiplomaten Laurent Fabius und Sarif zusammen. Der iranische Außenminister sprach danach erneut von Fortschritten und gutem Willen: "Deutschland und Frankreich ist sehr ernsthaft an einer Einigung gelegen." Zuvor hatte Fabius erklärt, Ziel sei ein "robustes Abkommen". Der Iran habe jedes Recht auf zivile Atomenergie, aber nicht auf eine Atombombe.

wl/se (dpa, afp, rtr)