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Helfer in Afghanistan ermordet

27. November 2013

Auf einer Reise in den Norden Afghanistans sind sechs einheimische Helfer überfallen und ermordet worden. Sie waren für die französische Organisation "Acted" unterwegs. Ein weiterer Mitarbeiter wurde verletzt.

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Ein Jeep patrouliert im Norden Afghanistans. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Sie wollten die Aufbauhilfe in ihrem eigenen Land unterstützen, nun sind sechs afghanische "Acted"-Mitarbeiter tot. Die Helfer waren in der Unruhe-Provinz Faryab, im Norden des Landes unterwegs.

Dabei wurden sie nach Angaben der örtlichen Sicherheitsbehörden auf dem Weg von der Provinzhauptstadt Maimane in den Distrikt Almar überfallen. "Ihr Auto wurde von Taliban-Aufständischen im Distrikt Paschtun Kot gestoppt," sagte der Sprecher der Provinzregierung, Ahmad Dschawed Bedar. "Sie wurden herausgezerrt und erschossen."

"In Ausübung der Pflicht getötet"

Die französische Hilfsorganisation "Acted", in deren Auftrag die Afghanen unterwegs waren, teilte in einem Statement mit, sie bedauere und missbillige den Vorfall zutiefst. "Unsere Mitarbeiter wurden in der Ausübung ihrer Arbeit, den Aufbau des Norden zu unterstützen, getötet."

"Acted" (Agence d'Aide à la Coopération Technique et au Développement) wurde 1993 gegründet und unterstützt Wiederaufbauprojekte in Entwicklungsländern. Nach eigenen Angaben betreibt die NGO (Nichtregierungsorganisation) in Afghanistan 34 solcher Projekte und beschäftigt dort mehr als 850 einheimische sowie 13 internationale Helfer.

War der Bundeswehr-Übersetzer ein Taliban-Opfer?

Erst am vergangenen Sonntag war ein afghanischer Mitarbeiter der Bundeswehr getötet worden. Der Mann hatte als Übersetzer in der nordafghanischen Provinzhauptstadt Kundus für die Truppe gearbeitet. Er wurde erwürgt in seinem Auto gefunden.

Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums hatte der Übersetzer beantragt, nach Deutschland ausreisen zu können. Er galt als latent gefährdet und soll zu den afghanischen Ortskräfte gezählt haben, denen die Bundesregierung wegen drohender Racheakte der Taliban die Einreise nach Deutschland erlaubt hat.

Allerdings ist bislang noch nicht klar, ob dieser Mord auch auf das Konto der Talian geht oder ob es private Gründe für die Tat gibt.


cw/wl (afp, dpa)