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Zahl der Raucher deutlich gesunken

21. Mai 2015

Immer weniger Deutsche rauchen regelmäßig Zigaretten. Trotzdem ist der Tabakkonsum für die Bundesregierung das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko.

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Deutschland Drogenbericht 2015 Symbolbild Rauchen
Bild: picture-alliance/dpa/R. Schlesinger

Illegale Drogen sind alles andere als auf dem Rückzug. Aber viel mehr Menschen in Deutschland geraten wegen Alkohol und Tabak in eine lebensbedrohliche Lage. Das geht aus dem Drogen- und Suchtbericht 2015 hervor, den die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler in Berlin vorstellte. Die Kernaussage darin: Zehntausende Tote durchs Rauchen, Hunderttausende Klinikaufenthalte wegen Alkohol und mehr künstliche illegale Drogen.

Marlene Mortler (Foto: dpa)
Mortler: Verbreitung von Crystal Meth bedrohlichBild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

2,3 Millionen Tabletten-Abhängige

Wie die CSU-Politikerin erklärte, bleibt der Alkoholmissbrauch ein Kernproblem. An den Folgen des Alkoholkonsums und des kombinierten Konsums von Alkohol und Tabak sterben in Deutschland jedes Jahr mindestens 74.000 Menschen. Laut Studien gelten etwa 1,77 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren als alkoholabhängig. Darüber hinaus sind etwa 2,31 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe Schmerzmitteln, Schlaf- oder Beruhigungsmitteln abhängig. Weitere rund 4,6 Millionen zeigen einen entsprechenden Missbrauch dieser Medikamente

Infografik Drogen - Abhängigkeit, physischer und sozialer Schaden Deutsch

Knapp jeder vierte erwachsene Deutsche (24,5 Prozent) greift laut dem Bericht regelmäßig zur Zigarette. Damit geht die Zahl der Raucher weiter zurück. Im Jahr 1999 lag ihr Anteil noch bei 28 Prozent der Bevölkerung. Trotzdem bleibt der Tabakkonsum laut Mortler das "größte vermeidbare Gesundheitsrisiko", mit jährlich bis zu 110.000 vorzeitigen Todesfällen.

Weniger Jugendliche, die rauchen

Gleichwohl ist die Zahl der Jugendlichen, die zur Zigarette greifen, erstmals wieder unter zehn Prozent gesunken. Der Anteil der rauchenden Zwölf- bis 17-Jährigen sank 2014 auf 9,7 Prozent und damit auf den tiefsten Wert seit 1979, wie Mortler erklärte. Ihre Zahlen stammen aus Erhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2001 hatte der Raucheranteil bei Jugendlichen demnach noch bei knapp 28 Prozent gelegen.

Trotz der positiven Ergebnisse beim Rückgang des Rauchens bei Jugendlichen gebe es auch "problematische Entwicklungen", die nicht ausgeblendet werden dürften, erklärte Mortler. So stieg die Zahl der Drogentoten im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 1032. Auch nehme die Verbreitung von Crystal Meth und die Bedrohung durch neue psychoaktive Substanzen weiter zu, erläuterte Mortler. Auch der erstauffällige Konsum von Amphetaminen sei zuletzt wieder gestiegen.

uh/haz (dpa, kna,afp)