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Studie: Deutschland 2050 hinter Nigeria

18. Februar 2015

Deutschland und Europa werden in den kommenden Jahrzehnten im weltweiten Vergleich erheblich an wirtschaftlichem Gewicht verlieren. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie einer Beratungsgesellschaft.

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Blick auf die Hamburger Überseebrücke mit dem Museumsschiff Cap Santiego
Bild: picture-alliance/dpa/Kay Nietfeld

Nigeria wird der Studie zufolge in rund 35 Jahren als erstes afrikanisches Land eine stärkere Wirtschaftskraft besitzen als Deutschland. Der Ölproduzent werde in den nächsten Jahrzehnten dank einer rasanten Aufholjagd von Rang 20 zur neuntgrößten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen, ergab eine am Mittwoch vorgestellte Untersuchung der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).

Deutschland werde vom aktuellen Platz fünf bis 2050 auf Platz zehn fallen und sich als letztes Land Europas gerade noch in den Top Ten halten. "Unsere Prognose zeigt deutlich, dass Europa im weltweiten Vergleich weiter an wirtschaftlichem Gewicht verliert", erklärte PwC-Deutschland-Chef Norbert Winkeljohann.

Die Studie sieht China 2014 knapp, 2030 deutlich und 2050 mit großem Abstand auf Platz eins. "Früher als von uns erwartet hat China die Vereinigten Staaten von ihrer Spitzenposition verdrängt", erläuterte Winkeljohann. Bis 2050 müssten die USA dann auch noch Indien vorbeiziehen lassen. Noch vor Nigeria (Rang neun) folgen Indonesien, Brasilien, Mexiko, Japan und das derzeit kriselnde Russland.

Kräfteverhältnisse verschieben sich

"Die Kraftzentren der Weltwirtschaft verschieben sich auch in Zukunft weiter nach Asien", sagte Winkeljohann. Die Wirtschaftsleistung der Eurozone dürfte 2050 - unter optimistischen Annahmen - laut Studie etwa 1,5 bis zwei Prozent zulegen. Nigeria, Vietnam und die Philippinen hingegen seien dann mit einem durchschnittlichen Plus von 4,5 bis fünf Prozent "die dynamischsten Wachstumsregionen der Welt".

Ungeachtet der Aufholjagd der Schwellenländer mahnte Winkeljohann: "Investoren sollten die reifen Volkswirtschaften in Nordamerika und Europa trotz der globalen Verschiebungen nicht einfach abschreiben." Denn die Studie zeige auch, dass das Durchschnittseinkommen in den Schwellenländern nur sehr langsam steige und 2050 etwa in China noch immer bei nur rund 40 Prozent des US-Niveaus liege.

zdh/bea (dpa, rtr)