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Streik lähmt Binnenschifffahrt

10. Juli 2013

Stillstand auf vielen deutschen Wasserstraßen: In mittlerweile fünf Bundesländern stauen sich Dutzende Schiffe vor bestreikten Schleusen. Die Schifffahrtsverwaltung will den Abschluss eines neuen Tarifvertrags erzwingen.

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Kanalschleuse in Duisburg-Meiderich (Foto: dpa)
Kanalschleuse in Duisburg-MeiderichBild: picture-alliance/dpa

Allein im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen stehen an den Schleusen und in den Vorhäfen 90 Schiffe, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich am Mittwoch mitteilte. Auch in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Bremen streiken Beschäftigte der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). Die Schifffahrt auf dem westdeutschen Kanalnetz sei nahezu zum Erliegen gekommen, berichtete die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Vor allem der Mittellandkanal - eine wichtige West-Ost-Verbindung - sei von den Folgen des Streiks betroffen.

3000 Arbeitsplätze in Gefahr?

Im Laufe dieser Woche soll der Ausstand auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt werden. Hintergrund des Streiks ist ein geplanter Umbau der WSV, von dem die Gewerkschaft Verdi einen massiven Stellenabbau befürchtet. Verdi fordert für bundesweit 12.000 Mitarbeiter einen neuen Tarifvertrag, in dem unter anderem betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden.

Den Stillstand auf den Wasserstraßen bekommen zunehmend auch Unternehmen zu spüren. Viele Firmen werden per Schiff mit Rohstoffen versorgt, oder sie lassen über Wasser fertige Produkte abtransportieren. Die Binnenschiffer sehen die Streiks daher mit großer Sorge. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) kritisierte den auf eine Woche ausgelegten Arbeitskampf als unangemessen hart. BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen warf Verdi vor, einzelne Unternehmer in existenzielle Nöte zu bringen.

wa/li (dpa, afp)