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Stichwort: Hepatitis

Gudrun Heise
5. Oktober 2020

Hepatitis greift die Leber an und kann im schlimmsten Fall zu Leberzirrhose oder einem Leberkarzinom führen. Hepatitis ist aber nicht gleich Hepatitis.

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Symbolbild Hepatitis A
Bild: picture-alliance/dpa/A. Warnecke

Dank der Arbeit der drei Nobelpreisträger 2020 Harvey J. Alter (USA), Michael Houghton (Großbritannien) und Charles M. Rice (USA) kann Hepatitis C jetzt geheilt werden. Doch was ist Hepatitis C genau - und worin unterscheidet es sich von anderen Hepatitis-Formen? 

Hepatitis A

Die Hepatitis A wird durch das Hepatitis-A-Virus ausgelöst. Die Erkrankung führt zu einer Leberentzündung, verläuft aber nicht chronisch. Auch ohne Therapie heilt diese Virus-Infektion meist problemlos aus. Hervorgerufen wird sie vor allem durch verschmutztes Wasser, verunreinigte Lebensmittel oder auch fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion zwischen Personen.

Verbreitet ist das Virus weltweit. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO infizieren sich weltweit jedes Jahr etwa 1,4 Millionen Menschen. Besonders betroffen sind Entwicklungsländer mit schlechten hygienischen Bedingungen. Immer häufiger bringen Urlauber diese sogenannte "Reise-Hepatitis" als unschönes Souvenir mit nach Hause. Die gute Nachricht: Gegen Hepatitis A kann man sich impfen lassen.

Hepatitis B

Hepatitis B kann lebensbedrohlich sein. Gegen diese Form gibt es allerdings einen Impfstoff. Da sich Hepatitis B in den letzten Jahren weltweit stark verbreitet, rief die WHO alle Staaten dieser Welt 2017 auf, Neugeborene grundsätzlich zu impfen. 

Laut WHO hatten 257 Millionen Menschen weltweit im Jahr 2015 eine chronische Hepatitis B. An den Folgen dieser Erkrankung sterben jährlich etwa 600.000.

Übertragen wird die Hepatitis B über Blut oder Körperflüssigkeit einer infizierten Person auf eine andere. Die Erkrankung kann zu einer chronischen Leberentzündung führen und in der Folge zu Leberzirrhose oder Leberkrebs.

Infografik Was ist Hepatitis? Deutsch

Hepatitis C

Hepatitis C reicht von einer milden, akuten Form bis hin zu einer chronischen, und auch sie kann zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Etliche Menschen tragen das Hepatitis-C-Virus in sich, ohne es zu wissen. Übertragen wird es vor allem durch Blut.

Als das Virus 1988 entdeckt wurde, nannte man es zuerst "Non-A-Non-B-Virus". Da es davor noch nicht bekannt war, konnte Blut nicht daraufhin getestet werden, und so steckten sich damals viele über Bluttransfusionen an. Einer der Übertragungswege ist der Gebrauch von Injektionsnadeln, etwa bei Drogenabhängigen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit 130 bis 150 Millionen mit dem Hepatitis C-Virus infiziert, davon 15 Millionen in Europa. Weltweit sterben jährlich zwischen 350.000 bis 500.000 Menschen an Hepatitis C und den Folgeerkrankungen. 

Eine Impfung gibt es bislang nicht. Dafür gibt es allerdings in den letzten Jahren deutliche Behandlungserfolge mit antiviralen Medikamentencocktails, die es schaffen, die Virenlast im Körper langfristig zu reduzieren. Diese sind indes noch sehr teuer.

Schutz vor Hepatitis (Grafik: DW).

Hepatitis D

Hepatitis D können nur diejenigen bekommen, die bereits mit Hepatitis B infiziert sind. Denn mithilfe von dessen Oberflächenprotein vermehrt sich das Hepatitis-D-Virus. Wer sich also gegen Hepatitis B impfen lässt, ist gleichzeitig gegen D geschützt.

Hepatitis E

Hepatitis E gibt es vor allen in Südostasien, sie grassiert meist bei Überschwemmungen während der Monsunzeit. Übertragen wird Hepatitis E über das Wasser, aber auch über Tiere. In der Volksrepublik China ist seit 2012 ein Impfstoff zugelassen.