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Stichwahl nötig

2. August 2013

Das Ringen um das Präsidentenamt in Mali geht weiter: Zwar ist der ehemalige Premier Keita klarer Wahlsieger. Für die absolute Mehrheit reichte es aber nicht. Nun entscheidet eine Stichwahl.

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Ein junger Mann hält eine Fahne in der Hand, die den Präsidentschaftskandidaten Keita zeigt. (Foto: Boureima Hama/AFP/Getty Images)
Mali Wahlen Wahlplakat KeitaBild: Boureima Hama/AFP/Getty Images

Der frühere Ministerpräsident Ibrahim Boubacar Keita hat die Wahl in Mali klar gewonnen. Laut offiziellem Endergebnis erhielt er 39,2 Prozent der Stimmen. Nur 19,4 Prozent der Stimmen vereinigte der ehemalige Finanzminister Soumaila Cissé auf sich und erreichte damit den zweiten Platz.

Der Kandidat der größten malischen Partei Adema, Dramane Dembélé, landete mit knapp 9,6 Prozent auf Platz drei. Weil der 68-jährige Keita allerdings die absolute Mehrheit verfehlte, muss er am 11. August bei einer Stichwahl gegen den 63 Jahre alten Cissé antreten.

Keita ist Favorit

In die Stichwahl geht Keita zwar als Favorit, doch sein Sieg ist noch nicht sicher. Viel hängt davon ab, für wen sich die anderen Kandidaten aussprechen. Es wird erwartet, dass Dembelé und der Viertplatzierte Modibo Sidibé, die zusammen auf 14,5 Prozent der Stimmen kamen, Cissé unterstützen. Alle drei gehören der Front für Demokratie und Republik (FDR) an, die nach dem Militärputsch im März 2012 gegründet worden war.

Wahl verlief friedlich

Am vergangenen Sonntag war die Bevölkerung von Mali zur Wahl eines neuen Präsidenten aufgerufen. Es war die erste Abstimmung nach der französischen Militärintervention gegen militante Islamisten. Trotz zahlreicher Drohungen von Dschihadisten und Tuareg-Rebellen verlief die Präsidentenwahl friedlich. Für die Sicherheit der Wähler sorgten Tausende französische und afrikanische Soldaten. Die Wahlbeteiligung war mit 51,5 Prozent deutlich größer als bei der Präsidentenwahl von 2007, als nur 36 Prozent von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten.

Die „historische“ Abstimmung, wie sie Beobachter bezeichneten, gilt als wichtiger Schritt zur Stabilisierung des westafrikanischen Staates. Vor sechs Monaten hatte Frankreich militärisch in Mali eingegriffen, um nach dem Sturz von Präsident Amadou Toumani Touré einen Vormarsch von Islamisten zu stoppen. Diese wollten den Norden des Landes abspalten.

rk/uh (dpa,afp)