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Staatsüberschuss höher als erwartet

24. Februar 2015

Konsumfreudige Verbraucher und eine hohe Beschäftigung haben der öffentlichen Hand im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen beschert - und einen Überschuss von 18 Milliarden Euro.

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Symbolbild zu Deutschland Geschäftsklimaindex
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Der deutsche Staat hat 2014 das dritte Jahr in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 18 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Die Summe entspricht einem Überschuss von 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das Ergebnis fiel damit deutlich besser aus als angenommen: Zunächst war nur von einem Plus von rund zwölf Milliarden Euro die Rede.

In den beiden Vorjahren lag der Überschuss bei jeweils 0,1 Prozent. Nach der Wiedervereinigung gab es nur im Jahr 2000 ein besseres Ergebnis als 2014: Dafür waren hohe Einmalerlöse aus dem Verkauf der UMTS-Mobilfunklizenzen verantwortlich.

Starkes Schlussquartal

Vor allem Firmen und Verbraucher haben die deutsche Wirtschaft Ende 2014 kräftig angekurbelt. Mit ihren Ausgaben sorgten sie dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt von Oktober bis Dezember um 0,7 Prozent zum Vorquartal zulegte. Im Frühjahr war die Wirtschaft noch leicht geschrumpft und im Sommer nur minimal um 0,1 Prozent gewachsen.

Der meiste Schwung kam von der Inlandskonjunktur. Die Verbraucher steigerten ihren Konsum um 0,8 Prozent und die Firmen investierten 0,4 Prozent mehr in Maschinen und Anlagen. Auch die Bauinvestitionen zogen mit 2,1 Prozent spürbar an. Für Impulse sorgte aber auch der Außenhandel. Denn die Exporte wuchsen mit 1,3 Prozent schneller als die Importe mit 1,0 Prozent und kurbelten somit die Wirtschaft an. Europas größte Volkswirtschaft wuchs im Gesamtjahr 2014 dank des kräftigen Endspurts mit 1,6 Prozent. 2013 hatte es nur zu einem Mini-Plus von 0,1 Prozent gereicht.

Hohe Steuereinnahmen

Die gute Konjunktur, die Rekordbeschäftigung und steigende Löhne spülten auch höhere Steuereinnahmen und Sozialbeiträge in die Staatskassen. Davon profitierte insbesondere der Bund, der mit 11,4 Milliarden Euro den größten Überschuss schaffte. 2013 hatte noch ein Defizit von 4,5 Milliarden Euro zu Buche geschlagen. "Auch die Länder setzten den eingeschlagenen Konsolidierungsweg fort", erklärten die Statistiker. Sie kamen auf ein Plus von 1,9 Milliarden Euro, das der Gemeinden lag bei 1,3 Milliarden Euro. Die Sozialversicherung meldete ein positives Ergebnis von 3,4 Milliarden Euro.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass Deutschland sowohl im laufenden als auch im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreibt. Sie rechnet mit einem Überschuss von jeweils 0,2 Prozent. Der Start ins neue Jahr lief für den Fiskus vielversprechend: Im Januar flossen 43,2 Milliarden Euro in die Kassen von Bund und Länder - das sind 4,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

wen / chr (dpa, rtr, afp)