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"Spieler schwach wie Flasche leer!"

asz (dpa)8. Juli 2013

Natürlich hat Giovanni Trapattoni in seiner Karriere als Fußballtrainer auch viele Titel gewonnen. Unsterblich macht er sich in der Bundesliga aber mit seiner Wutrede vom 10. März 1998 bei Bayern München.

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Giovanni Trapattoni (Foto: Srdjan Stevanovic/Getty Images)
Bild: Getty Images

Fußballtrainer Giovanni Trapattoni ist in Deutschland Kult. Der kleine Italiener, den alle Spieler nur "Trap" oder "Mister" nennen, war mehrere Jahre auch in der Bundesliga tätig. Zweimal leitete er die Geschicke des FC Bayern München, später auch die des VfB Stuttgart. Dass Trapattoni einen großen Fußballsachverstand besitzt, steht außer Frage und wird durch seine umfangreiche Titelsammlung eindrucksvoll belegt. Traps großes Problem bei seiner Arbeit in Deutschland war aber immer die Sprache: Das, was er den Spielern zu sagen hatte, konnte er nicht immer richtig mitteilen. Anders war das am 10. März 1998, als ihm bei einer Pressekonferenz der Kragen platzte und es aus ihm herausbrach. Jedes Wort verstanden hat damals sicherlich keiner, aber was Trapattoni meinte, kam auch ohne fehlerfreie Grammatik und perfektes Vokabular an. Seine Kultrede im Wortlaut:

Giovanni Trapattoni: Es gibt im Moment in diese Mannschaft, oh, einige Spieler vergessen ihnen Profi was sie sind. Ich lese nicht sehr viele Zeitungen, aber ich habe gehört viele Situationen.

Erstens: Wir haben nicht offensiv gespielt. Es gibt keine deutsche Mannschaft spielt offensiv und die Namen offensiv wie Bayern. Letzte Spiel hatten wir in Platz drei Spitzen: Elber, Jancker und dann Zickler. Wir mussen nicht vergessen Zickler. Zickler ist eine Spitzen mehr Mehmet e mehr Basler. Ist klar diese Wörter, ist möglich verstehen, was ich hab' gesagt? Danke. Offensiv, offensiv ist wie machen wir in Platz.

Zweite: Ich habe erklärt mit diese zwei Spieler: Nach Dortmund brauchen vielleicht Halbzeit Pause. Ich habe auch andere Mannschaften gesehen in Europa nach diese Mittwoch. Ich habe gesehen auch zwei Tage die Training. Ein Trainer ist nicht ein Idiot! Ein Trainer sehen, was passieren in Platz. In diese Spiel es waren zwei, drei, diese Spieler, die waren schwach wie eine Flasche leer!

Giovanni Trapattoni bei einer Pressekonferenz (Foto: dpa)
Trapattoni: "Ein Trainer ist nicht ein Idiot"Bild: picture-alliance/dpa

Haben Sie gesehen Mittwoch, welche Mannschaft hat gespielt Mittwoch? Hat gespielt Mehmet, oder hat gespielt Basler, oder gespielt Trapattoni? Diese Spieler beklagen mehr als spielen! Wissen Sie, warum die Italien-Mannschaften kaufen nicht diese Spieler? Weil wir haben gesehen viele Male solche Spiel. Haben gesagt, sind nicht Spieler für die italienische eh Meisters.

Struuunz! Strunz ist zwei Jahre hier, hat gespielt zehn Spiel, ist immer verletzt. Was erlauben Strunz? Letzte Jahre Meister geworden mit Hamann eh... Nerlinger. Diese Spieler waren Spieler und waren Meister geworden. Ist immer verletzt! Hat gespielt 25 Spiele in diese Mannschaft, in diesem Verein!

Muss respektieren die andere Kollega! Haben viel nette Kollega, stellen sie die Kollega in Frage! Haben keinen Mut an Worten, aber ich weiß, was denken über diese Spieler!

Mussen zeigen jetzt! Ich will, Samstag, diese Spieler mussen zeigen mich eh... zeigen die Fans. Mussen alleine die Spiel gewinnen. Mussen alleine die Spiel gewinnen. Ich bin müde jetzt erwarte diese Spieler, eh, verteidige diese Spieler! Ich habe immer die Schulde über diese Spieler. Einer ist Mario, ein anderer ist Mehmet! Strunz ich spreche nicht an, hat nur gespielt 25 Prozent diese Spiel!

Ich habe fertig!

Giovanni Trapattoni, geboren 1939 bei Mailand, hat als aktiver Fußballer zwischen 1953 und 1971 für den AC Mailand und den FC Varese gespielt. Bereits als Spieler und später als Trainer sammelte er über 20 nationale und internationale Titel. In der Bundesliga war er zweimal für den FC Bayern München (1994-1995, 1996-1998) und für den VfB Stuttgart verantwortlich (2005-2006). Aktuell arbeitet Trapattoni als Nationalcoach Irlands und der Vatikanstadt.