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Spanien steht vor harten Prüfungen

28. Dezember 2012

Spaniens Ministerpräsident Rajoy hat seine Landsleute auf ein hartes und entbehrungsreiches neues Jahr eingestimmt. Spanien stecke in einer Rezession und müsse vielleicht unter den Rettungsschirm der EU.

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epa03267776 Spanish Prime Minister and leader of ruling Spanish People's Party (PP), Mariano Rajoy, delivers a speech during the 17th PP Interparliamentary Union meeting in San Sebastian, Basque Country, northern Spain, 16 June 2012. The meeting is focused on the reforms to overcome the financial crisis. EPA/JAVIER ETXEZARRETA +++(c) dpa - Bildfunk+++
Spaniens Premierminister Mariano Rajoy zu den Reformvorschlägen des IWF in San SebastianBild: picture-alliance/dpa

"Wir denken derzeit nicht darüber nach, die Europäische Zentralbank (EZB) darum zu bitten, dass sie interveniert. Aber wir können das für die Zukunft nicht ausschließen." Mit diesem Worten hat Spaniens konservativer Ministerpräsident Mariano Rajoy Spekulationen genährt, sein Land könnte unter die Rettungsschirme der EU schlüpfen. Dazu müssten die Spanier allerdings harte Sparauflagen erfüllen, wogegen sie sich bislang gesträubt haben.

Spanien saniert seinen Haushalt

Seitdem EZB-Präsident Mario Draghi angekündigt hatte, die Zentralbank werde zu Gunsten überschuldeter Euro-Länder intervenieren und in unbegrenzter Höhe Anleihen aufkaufen, hatten sich die Märkte etwas beruhigt. Die Zinsen für Krisenländer wie Spanien und Italien waren etwas gesunken. Für sein marodes Banksystem hatte Spanien bereits EU-Hilfen in Anspruch genommen, ein weiteres Hilfsersuchen scheuen die Iberer aber, weil sie den Einfluss der Troika auf ihre Haushaltspolitik begrenzen wollen.

Es wird aber noch viel schlimmer kommen

Spanien leidet unter einer Rezession, die Arbeitslosigkeit ist landesweit auf rund 25 Prozent gestiegen, seit dem Ende der Franco-Diktatur waren nicht mehr so viele Spanier ohne Arbeit. Die Jugendarbeitslosigkeit ist etwa doppelt so hoch. Rajoy sagte am Freitag, der wirtschaftliche Abschwung werde sich auch im kommenden Jahr fortsetzen. Die erste Jahreshälfte werde sehr hart, sagte der Politiker, frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres sei eine Entspannung der Lage möglich.

Rajoy verteidigte in seiner Jahresabschlusspressekonferenz seinen Sparkurs. Trotz der Rezession habe er darum gekämpft, die Neuverschuldung des Landes zu senken. Er wisse, dass die Sparprogramme sehr hart gewesen seien, fügte aber hinzu: "Ohne Reformen hätten wir den Gesundheits- und Bildungssektor nicht finanzieren können."

dk/sc (dapd/ rtr)