1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Soforthilfe für die Andamanen und Nikobaren

Priya Esselborn, zurzeit Port Blair10. Januar 2005

Der indische Premierminister Manmohan Singh besuchte am Samstag (8.1.2005) zum ersten Mal nach der Flutwelle die Andamanen und Nikobaren. Dabei sagte er ein Hilfspaket von knapp 45 Millionen Dollar für die Region zu.

https://p.dw.com/p/66Qk
In Port Blair versprach Premierminister Singh schnelle HilfeBild: AP

Der indische Premierminister Manmohan Singh besichtigte bei seinem Besuch auf den Andamanen und Nikobaren die Inseln Campbell Bay und Car Nicobar. In Port Blair besuchte er ein Flüchtlingslager. Sichtlich erschüttert von den katastrophalen hygienischen Bedingungen umarmte er viele der weinenden Menschen und segnete sie. Er versicherte ihnen, dass die indische Regierung in diesen schweren Stunden mit ihnen fühle und versprach schnelle und unbürokratische Hilfe für alle Betroffenen: "Wir werden jede Anstrengung unternehmen, um adäquat zu helfen, effektive Rehabilitierungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Rekonstruktion für alle betroffenen Familien zu treffen."

Singh verspricht Frühwarnsystem

Premierminister Singh kündigte darüber hinaus eine Soforthilfe von umgerechnet etwa 45 Millionen Dollar für die Region an. Zugleich versprach er die schnelle Auszahlung von Entschädigungszahlungen für die Betroffenen: "Es ist mein Versprechen, dass die indische Regierung die Ressourcen des Landes mobilisieren wird, um allen Familien, die von dieser Tragödie betroffen sind, zu helfen." Jeder, der einen nahen Angehörigen verloren habe, solle 100.000 Rupien, etwa 2200 Dollar erhalten. Wer sein Haus verloren habe, erhalte noch einmal 4000 Rupien, knapp 80 Dollar.

Seebeben Kombo Andamanen und Nikobaren
Bild: AP

Manmohan Singh sagte auch, dass Tsunamis und ähnliche Naturphänomene stärker wissenschaftlich untersucht werden müssten. Er werde die Abteilung für Wissenschaft und Technologie bitten, eine spezielle Arbeitsgruppe einzurichten. Er versprach noch vor Ort die Einrichtung eines Frühwarnsystems auf nationaler Ebene, damit im Falle einer solchen Katastrophe genug Zeit sei, um Schutzmaßnahmen vorbereiten zu können.

Hoffnung für die Region

In den vergangenen Tagen war die indische Regierung scharf dafür kritisiert worden, dass sie internationale Hilfe für die Andamanen und Nikobaren abgelehnt habe. Denn dadurch, so der Vorwurf diverser Hilfsorganisationen, hätte die Hilfe die betroffenen Menschen erst sehr spät erreicht. "Ich denke, unser unmittelbares Bedürfnis war, den Menschen zu helfen. Deshalb dachte ich, dass wir diejenigen waren, die am besten für diese Hilfe ausgerüstet waren", erklärte Premierminister Singh und kündigte an, dass diese Phase nun vorbei sei. Bei langfristigen Wiederaufbauarbeiten, bei denen man Hilfe benötige, werde man auch Hilfe annehmen.

Premierminister Singh erklärte, er werde auch, wenn nötig, Gespräche mit internationalen Finanzorganisationen führen. Der Besuch von Premierminister Manmohan Singh auf den Andamanen und Nikobaren bedeutet Hoffnung für die Region, die einst bei Touristen wegen ihrer unberührten Natur geschätzt wurde. Es ist auch eine Geste des Mitgefühls mit den Betroffenen, die nun auf die Einlösung der gegebenen Versprechen warten.