1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Facebooks Goldgrube

24. Juli 2014

Die Nutzerzahlen bei Facebook steigen weiter und die Einnahmen aus Werbeanzeigen explodieren. Das Online-Netzwerk hat geschafft, was ihm eigentlich keiner zugetraut hat.

https://p.dw.com/p/1Chmt
Symbolbild Facebook
Bild: picture-alliance/dpa

Zum Börsengang von Facebook vor zwei Jahren hatten viele Anleger die Sorge, das Online-Netzwerk habe den Anschluss an den mobilen Markt bereits verpasst. Die Aktie brach ein. Doch die aktuellen Zahlen sprechen eine ganz neue Sprache: Gerade weil Facebook immer mehr Werbung auf Smartphones und Tablets platzieren kann, konnte es seinen gesamten Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unerwartet deutlich steigern - um 61 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro).

Die Werbeeinnahmen über mobile Geräte legte um rund 150 Prozent zu. Damit stammen inzwischen 62 Prozent des Umsatzes aus diesem Bereich.

Da es Firmenchef Mark Zuckerberg zugleich gelang, im selben Zeitraum die Kosten so zu kontrollieren, dass sie nicht im gleichen Maßen anstiegen wie der Umsatz, verbesserte sich auch der Gewinn - um 138 Prozent auf etwa 791 Millionen Dollar.

Ausreizen, aber nicht überreizen

"Wir hatten ein gutes zweites Quartal", stellte Zuckerberg am Sitz in Kalifornien fest. "Unsere Gemeinschaft ist weiter gewachsen." Ende Juni kam Facebook auf 1,3 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Besonders stark stieg die Zahl derjenigen, die auch über mobile Apps auf Facebook zugreifen - es waren zuletzt 1,07 Milliarden.

Dieses Potential entdecken immer mehr Betreiber von Werbung: Inzwischen sind es 1,5 Millionen Unternehmen, die Facebook als Werbeplattform nutzen, wie Zuckerbergs rechte Hand Sheryl Sandberg in einer Telefonkonferenz mit Analysten verriet.

Firmenchef Mark Zuckerberg bekräftigte, dass er die Nutzer allerdigns nicht mit Werbung überschwemmen und vergraulen möchte. Allerdings plant der Konzern, weiter "aggressiv" in neue Projekte zu investieren: Erst im Februar hatte Facebook für rund 19 Milliarden Dollar den SMS-Dienst WhatsApp übernommen, um sich wieder stärker bei jungen Leuten zu verankern. Im März folgte für zwei Milliarden Dollar der Kauf des Startups Oculus VR, das mit einer neuartigen Datenbrille die virtuelle Realität massentauglich machen will.

Die Facebook-Aktie, die für 38 Dollar auf den Markt kam, kostet mittlerweile 75 Dollar. Damit ist Facebook an der Börse rund 190 Milliarden Dollar wert - in etwa so viel wie der IT-Konzern IBM.

jw/re (afp, dpa, rtrd)