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Siemens will 15.000 Stellen streichen

29. September 2013

Siemens-Mitarbeiter und Investoren haben nun Klarheit: Der neue Chef Joe Kaeser gab bekannt, wie viele Stellen im Zuge des Sparprogramms wegfallen sollen: 15.000 Arbeitsplätze sollen weltweit getrichen werden.

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Joe Kaeser, Siemens-Chef bei einer Pressekonferenz (Foto: Lennart Preiss/Getty Images)
Siemens-Chef Joe KaeserBild: Getty Images

In Deutschland sollen rund 5000 Arbeitsplätze abgeschafft werden, sagte ein Konzernsprecher. Wie der Unternehmenssprecher mitteilte, sei über rund die Hälfte der 15.000 Jobs mit den Arbeitnehmervertretern bereits ein Interessensausgleich vereinbart worden. Auch beim verbleibenden Teil bestehe bereits Klarheit. Die Verhandlungen seien soweit abgeschlossen, so der Sprecher weiter: Bis Herbst 2014 sollen die Stellen gestrichen werden.

In dem am 30. September zu Ende gehenden Geschäftsjahr ist das Sparprogramm nach Angaben des Unternehmenssprechers bezüglich der Jobs bereits etwa zur Hälfte umgesetzt worden. Dennoch sei die Gesamtzahl der Stellen in etwa unverändert geblieben. Am Ende des Geschäftsjahres 2011/12 hatte der Konzern weltweit rund 370.000 Beschäftigte, davon 119.000 in der Bundesrepublik.

"Es gibt auch Bereiche, in denen wir wachsen", erklärte der Sprecher. "Ein Abbau in einem Bereich bedeutet nicht zwangsläufig Jobverlust." Viele Mitarbeiter könnten in anderen Bereichen eingesetzt werden. In Deutschland werde es keine betriebsbedingten Kündigungen geben und auch im Ausland werde dies nicht angestrebt.

In einem Betrieb von Siemens in Krefeld arbeitet ein Mitarbeiter an einem fast fertigen Zugwagen (Foto: DW/Alexander Prokopenko)
In Deutschland, hier ein Siemens Betrieb in Krefeld, soll es keine betriebsbedingten Kündigungen gebenBild: DW

Sektor "Industrie" am stärksten betroffen

Im Inland ist der konjunkturanfällige Sektor Industrie am stärksten von den Einschnitten betroffen. Dort sollen rund 2000 Arbeitsplätze wegfallen. In den Segmenten Energie und Infrastruktur und Städte sollen es je 1400 sein. Während die Münchner in manchen Bereichen Personal einsparen, wollen sie in Wachstumsfeldern neue Mitarbeiter einstellen.

Fast ein Jahr lang musste die Belegschaft sowie auch Investoren darüber spekulieren, wie viele Stellen bei Siemens wegfallen würden. Investoren und Analysten hatten vom neuen Siemens-Chef Klarheit und eine schnelle Durchführung des noch von Kaesers Vorgänger Peter Löscher initiierten sechs Milliarden Euro schweren Sparprogramms gefordert.

Stellenstreichungen schon in der Vergangenheit

Im dritten Quartal dieses Jahres waren die Geschäfte des Riesenkonzerns durchwachsen gelaufen.Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft schrumpfte um 13 Prozent, der Quartalsumsatz ging um zwei Prozent auf 19 Milliarden Euro zurück. Besonders die Kosten für die Stellenstreichungen und den Konzernumbau belasteten das Ergebnis. Allein in Deutschland sind in den vergangenen Jahren 25.000 Jobs weggefallen.

Löscher hatte vom Aufsichtsrat Anfang August den Laufpass bekommen. Nach mehreren Gewinnwarnungen und einer Reihe von Misserfolgen wurde der Österreicher durch seinen Finanzvorstand ersetzt. Bereits zu seinem Amtsantritt hatte Löscher vor sechs Jahren 17.000 Stellen seinen Renditevorstellungen geopfert.

nem/kle (dpa, rtr)