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Internetshopping boomt

Monika Lohmüller5. Dezember 2012

Ausgiebig und bequem stöbern vom Wohnzimmer aus, bestellen per Mausklick und die Ware wird bis an die Haustüre geliefert: Immer mehr Deutsche kaufen im Internet ein. Vor allem Kleidung und Elektronik.

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Symbolbild Online Versandhandel (Foto: dpa)
Symbolbild Online VersandhandelBild: picture-alliance/dpa

Drei Viertel aller Deutschen, die über einen Internetanschluss verfügen, haben auch schon im weltweiten Netz eingekauft. Das geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (bvh) und der Initiative D21, ein Netzwerk für die digitale Gesellschaft, erstellt wurde: "Man kann aktuell von etwa 38 Millionen Menschen ausgehen, die regelmäßig im Onlinehandel einkaufen",  sagt Christin Schmidt, verantwortlich für die Pressearbeit beim Bundesverband.

Einkaufen per Mausklick wird immer beliebter, das Geschäft boomt. Amazon,  Zalando & Co. setzten im vergangenen Jahr 34 Milliarden Euro um. Das sind acht Prozent des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes. Zum Onlinehandel werden neben dem Internet auch Teleshopping und Bestellungen per Katalog gezählt.

Christin Schmidt, Pressechefin des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) Bild: BHV
Christin Schmidt, Bundesverband Deutscher VersandhandelBild: bhv

Es zeichne sich ab, sagt Christin Schmidt, dass das Internetshopping in diesem Jahr um rund elf Prozent auf 38 Milliarden Euro zulegen wird. "Wenn man sich jetzt nur mal den reinen Online-Anteil anschaut, kann man hier von 27,5 Milliarden Euro für das Jahr 2012 ausgehen. Das wiederum entspricht einem Wachstum von 26,5 Prozent zum Vorjahr."

Der Markt verändert sich

Ware bestellen aus dem Katalog, das kam in den 1960er Jahren in Mode. Zwei große Namen aus dieser Zeit stehen dafür: Neckermann und Quelle. Doch beide "Dinos" sind Pleite gegangen.

Neckermann wie auch Quelle haben die zunehmende Online-Konkurrenz von Anfang an unterschätzt. Der Markt hat sich rasant verändert. Inzwischen seien viele neue Anbieter hinzugekommen, sagt Christin Schmidt: "Und das sind nicht mehr unbedingt große, sondern auch viele kleine Unternehmen." Der Trend gehe zur Spezialisierung: "Das heißt, sie bieten nicht mehr ein komplettes Warenportfolio, sondern decken eben nur eine Nische ab."

Lagerhalle mit Paketen (Foto: dpa)
Immer mehr Verbraucher in Deutschland kaufen im Internet ein. Davon profitiert auch die Logistikbranche.Bild: picture-alliance/dpa

Besonders häufig werden im Internet Kleider, Textilien und Schuhe gekauft, so Schmidt: Aber auch andere Waren: "Gerade Elektroartikel oder auch Möbel werden immer beliebter. Auch Schmuck und Uhren." Der Einkaufsfantasie im Netz sind keine Grenzen gesetzt.

Kundenbewertungen hinterfragen

Mit zunehmender Beliebtheit des Online-Shoppings gewinnt auch das Thema Sicherheit an Bedeutung. Bei einem Kauf fließen schließlich zahlreiche persönliche Daten ins Netz. Auch die Seriosität der Händler und die Qualität der Waren spiele eine große Rolle, sagt Sabrina Ortmann vom Netzwerk D21.

Sabrina Ortmann vom Netzwerk D21
Sabrina Ortmann von D21Bild: Fotostudio The FACE

Diese Themen werden in zahlreichen Internetforen aufgegriffen. Kunden sparen bei diesen Bewertungen nicht mit Kritik. Sie können eine Orientierungshilfe sein: "Aber man sollte ihnen auf keinen Fall blind vertrauen", warnt Ortmann, da es sich nicht um eine objektive Produktbewertung wie beispielsweise in einer Fachzeitschrift handele: "Sondern es sind immer subjektive Meinungen. Da kennt man auch die Hintergründe und die Motivation nicht, warum sie geschrieben worden sind."

Nach einer Studie der Initiative D21 lassen sich vier von fünf Deutschen, die online einkaufen oder Reisen buchen, von Produktbewertungen anderer beeinflussen: "Am besten ist es, wenn es möglichst viele Bewertungen gibt", rät Ortmann: "Ich würde große Shops empfehlen, wo eine breite Meinung zu finden ist. Hier lässt sich am ehesten eine realistische Tendenz ablesen."

Vorsicht ist also geboten bei Bewertungen im Netz: Es gibt immer wieder "schwarze Schafe". Experten schätzen, dass ein Drittel der Produktbewertungen gefälscht ist.