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Solaranlagen für Namibia

31. März 2009

Deutschland und Namibia sind gar nicht so weit voneinander entfernt, jedenfalls nicht für Schüler des Schillergymnasiums in Münster und der Primary School Baumgartsbrunn im Khomas Hochland. "Solarnet" verbindet sie.

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Blick aus dem Weltraum auf die Erde (Foto: AP)
Ein gemeinsames Projekt verbindet - auch über weite EntfernungenBild: AP

Erneuerbare Energien werden immer wichtiger - aber wer weiß, wie sie wirklich funktionieren? Obwohl Forschung zu Solarenergie oder Benzinersatzstoffen immer mehr Bedeutung gewinnt, kennen sich nur wenige Menschen damit aus. Der Verein "Solarnet" will das ändern. Er wurde von Lehrern und Schülern des Schiller-Gymnasiums in Münster gegründet, die ihre Arbeit bei der Unesco-Weltkonferenz für Nachhaltigkeit am 1. und 2. April 2009 in Bonn vorstellen. "Die Verbindung von erneuerbaren Energien und Neuen Medien war eine Marktlücke und funktioniert deshalb ganz gut", sagt Christoph Lammen, Lehrer für Deutsch und Religion und Manager des Vereins.

Voneinander lernen

Blick in die Sonne (Foto: AP)
Die Schüler lernen, wichtig Solarenergie istBild: AP

Das Wissen wird vor allem über eine Internetseite und jährliche Fahrten nach Namibia vermittelt. Zwei bis drei Wochen verbringen die Gymnasiasten in dem südafrikanischen Land. "Man kann als Schule von der Bundesregierung einen Austausch gefördert bekommen, wenn die Schüler an einem Projekt arbeiten", erklärt Lammen die Finanzierung. Er betont: "Wir besuchen uns nicht nur, sondern arbeiten gemeinsam." In diesem Jahr haben sie im Schulhof der Partnerschule eine Fotovoltaik-Anlage errichtet. "Außerdem haben wir mit den namibischen Schülern herausgearbeitet, wie wichtig Solarenergie ist und wie man sie nutzen kann", erzählt Lammen.

Doch die Schüler wollen den namibischen Jugendlichen nicht nur etwas beibringen, sondern auch von ihnen lernen - zum Beispiel deren Sprache. Mit einfachen Mitteln haben sie kleine Sprachkurse für ihre Internetseite erstellt. "Wir nehmen Muttersprachler mit einer Kamera auf, wie sie ganz einfache Sätze sagen, und blenden dann unten den Text und die englische Übersetzung ein, damit man auch sehen kann, wie sich das schreibt", erzählt die 16-jährige Esther.

Weltweit vernetzt

Zwei Hände tippen auf einem Laptop (Foto: AP)
Dank Internet können die Schüler aus Deutschland und Namibia miteinander redenBild: AP

Auf der Internetseite des Vereins "solarnet.tv" werden die Sprachkurse veröffentlicht. Über diese Website bleiben die Gymnasiasten mit den namibischen Schülern in Kontakt. "Im Juniorboard treffen sich Jugendliche aus Namibia, Polen, Vietnam, den USA und Deutschland und wir tauschen uns über unseren Schulalltag und unsere Hobbys aus", erklärt der Zehntklässler Martin, der das Forum moderiert.

Die Schüler zeigen sich gegenseitig ihren Alltag, indem sie Bilder und Videos hochladen. Genau das macht die Seite so interessant, wie Antra erklärt: "Man kann zum Beispiel sein Zimmer fotografieren und dann mit einem kleinen Text auf die Internetseite stellen. Darauf würde eigentlich niemand kommen, aber das macht die Seite so persönlich und so sieht man, wie unterschiedlich das in anderen Kulturen ist."

Dieser intensive internationale Kontakt bleibt über Jahre bestehen. Viele Schüler haben das Schillergymnasium längst verlassen, arbeiten aber immer noch bei "Solarnet" mit. Die Schüler werben also nicht nur für nachhaltige Energien, sondern pflegen untereinander auch sehr nachhaltigen Kontakt - rund um den Erdball

Autor: Johannes Theisen

Redaktion: Mareike Roewekamp