Schöne Aussichten

Wie ein Vogel von oben auf die Welt blicken - dafür nehmen wir gern Strapazen auf uns: erklimmen endlos scheinende Wendeltreppen oder kämpfen mit Höhenangst auf Gitterstufen mit freiem Blick in die Tiefe. In Deutschland gibt es dazu zahlreiche Möglichkeiten: auf eigens dafür eingerichteten Plattformen, Denkmälern, Kirch- und Sendetürmen. Und auf Leuchttürmen wie hier am Kap Arkona auf Rügen.

Nach Angaben der Betreiber ist der Alte Leuchtturm Travemünde der älteste Deutschlands, 1330 erstmals urkundlich erwähnt. Von der Aussichtsgalerie aus kann man die Travemünder Altstadt und die Lübecker Bucht überschauen. Der 31 Meter hohe Turm beherbergt zudem ein maritimes Museum zur Geschichte der Leuchtfeuertechnik.

Martialisch mutet das 1937 eingeweihte Marine-Ehrenmal in Laboe nahe Kiel an. Ursprünglich war es zum Gedenken an die im ersten Weltkrieg gefallenen Marinesoldaten errichtet worden. Heute soll es an alle auf dem Meer verstorbenen Seeleute erinnern. Auf den 85 Meter hohen Turm gelangt man mit dem Aufzug oder über 341 Stufen. Oben gibt es eine weite Aussicht über Land und Ostsee.

Das höchste Bauwerk Deutschlands steht im Zentrum von Berlins Osten und birgt in seiner Kuppel eine Panoramaetage. Von hier oben schaut man über die Dächer Berlins - ein Häusermeer bis zum Horizont. In 40 Sekunden bringt der Aufzug Gäste bis nach oben - ganz bequem. Wer verweilen möchte, kann im Kuppelrestaurant Platz nehmen.

Der höchste Kirchturm der Welt steht in Süddeutschland. 161 Meter hoch ist der Turm des Ulmer Münsters. Ihn kann man besteigen - 768 Treppenstufen führen über eine schmale Wendeltreppe bis zur Plattform in rund 140 Metern Höhe. Bei gutem Wetter hat man von hier eine Sicht bis zu den Allgäuer Alpen.

Die Hochhäuser der Skyline von Frankfurt am Main gehören zu den höchsten Europas. Naheliegend, auf einem von ihnen einen Aussichtspunkt einzurichten. Zwei Plattformen im sonst als Bürohochhaus genutzten Main Tower bieten grandiose Ausblicke. Sie befinden sich im 55. und 56. Stockwerk. Nach oben muss man natürlich nicht laufen - die Lifte im Gebäude gehören zu den schnellsten in Deutschland.

Eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands ist der Kölner Dom. Seinen Südturm kann man besteigen. In rund 97 Metern Höhe gibt es eine Aussichtsplattform. Hierhin gelangen sportliche Besucher über die 533 Stufen einer steilen Wendeltreppe. Belohnung: weiter Blick in alle Himmelsrichtungen inklusive Sicht auf Altstadt und Rhein.

Höhepunkt eines Spaziergangs auf dem Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald ist die Besteigung des eiförmigen Baumturms. Von der 44 Meter hohen Aussichtsplattform oben sieht der Besucher Wald, so weit das Auge reicht - bei klarer Sicht bis zu den Alpen. Der Holzturm wurde um mehrere alte, bis zu 38 Meter hohe Fichten, Tannen und Buchen herum gebaut.

Atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Alpen haben Besucher der Aussichtsplattform Alpspix. Oberhalb Garmisch-Partenkirchens auf rund 2000 Metern Höhe am Berg Alpspitze sind die luftigen Stege der Plattform aus Stahl befestigt. Besonders aufregend: durch das Gitter unter den Füßen kann man 1000 Meter in die Tiefe sehen.

Eigenwillige Konstruktion: der Tetraeder in Bottrop steht auf vier Stahlbetonsäulen. Nachts sieht es so aus, als ob er schwebt. In die Konstruktion sind Treppen und in verschiedenen Höhen Aussichtsplattformen eingehängt. Von ihnen aus öffnet sich die Aussicht über das Ruhrgebiet. Errichtet wurde der Tetraeder auf einem Berg aus Abraumschutt aus einem Tagebau.

Weite Aussichten ins Umland bieten auch Monumentalbauten wie das Kyffhäuser-Denkmal in Thüringen. Errichtet wurde es zu Ehren Kaiser Wilhelms des I. zwischen 1890 und 1896. 57 Meter hoch ist der Turm aus grob behauenen Steinen, obenauf sitzt eine stilisierte Kaiserkrone. Von dort - schönes Wetter vorausgesetzt - reicht der Blick vom Harz bis zum Thüringer Wald.

Die Barockkirche Sankt Michaelis, kurz Michel genannt, ist Hamburgs Wahrzeichen. Von der Plattform im Turm bieten sich tolle Aussichten auf die Hansestadt und das Umland. Wegen der Elbnähe prima von hier oben: Schiffe gucken und den Blick über den Hafen schweifen lassen. Mit acht Meter Durchmesser hat der Michel übrigens die größte Turmuhr Deutschlands.

Hoheitsvoll in die Weite schauen - das geht auf der Insel Rügen. Erhöht auf einem Berg steht das schmucke Jagdschloss Granitz aus dem 19. Jahrhundert. Den 39 Meter hohen Mittelturm entwarf der preußische Architekt Karl Friedrich Schinkel. Bei klarem Wetter kann man von hier ganz Rügen überblicken. Das Schloss ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Insel.