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Schusswechsel an koreanischer Grenze

19. Oktober 2014

An der Grenze zwischen Nord- und Südkorea hat es wieder einen Zwischenfall gegeben. Soldaten beider Seiten sollen sich Schusswechsel in der demilitarisierten Zone geliefert haben. Der Vorfall gibt Anlass zur Sorge.

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Wachturm an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance/Robert Harding

Etwa zehn Minuten dauerte die Schießerei, wie das südkoreanische Verteidigungsministerium mitteilte. Demnach hatten südkoreanische Grenztruppen zunächst beobachtet, wie sich nordkoreanische Soldaten der Demarkationslinie näherten. Daraufhin hätten die Streitkräfte Südkoreas mündliche Verwarnungen sowie Warnschüsse abgegeben. Die Nordkoreaner hätten dann das Feuer eröffnet, das südkoreanische Militär habe dieses erwidert. Ob es Opfer gegeben hat, ist nicht bekannt. Nach Angaben des Generalstabs, hatte es bereits in den vorangegangenen 24 Stunden zwei weitere Zwischenfälle gegeben, bei denen Südkoreas Truppen Warnschüsse abgaben.

Militärgespräche ohne Ergebnis

In den vergangenen Wochen hatte es wiederholt Scharmützel an der Grenze zwischen den beiden Ländern gegeben. Ein ähnlicher Schusswechsel hatte sich am 10. Oktober ereignet. Nordkorea hatte sich von einer Flugblattaktion südkoreanischer Aktivisten provoziert gefühlt und härtere Reaktionen angedroht. Auch an der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer hatten sich in diesem Monat Patrouillenboote beider Länder einen kurzen Feuerwechsel geliefert.

Der Zwischenfälle könnten nach Meinung von Beobachtern die geplanten politischen Gespräche gefährden, auf die sich beide Länder Anfang des Monats geeinigt hatten. Die Treffen zwischen ranghohen Vertretern beider Seiten waren im Februar ausgesetzt worden. Ein erstes Treffen von Militärvertretern Nord- und Südkoreas, das der Entspannung dienen sollte, blieb in der vergangenen Woche ohne greifbares Ergebnis.

Noch immer im Kriegszustand

An der See- und Landesgrenze zwischen den beiden Staaten kommt es seit langem immer wieder zu Zwischenfällen; seit dem Korea-Krieg (1950-53) befinden sich Nord- und Südkorea bis heute völkerrechtlich noch immer im Kriegszustand.

cw/cr (dpa, afp)