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Scheitern - Ein Tabu in der deutschen Unternehmenswelt

11. Dezember 2013

Die Gefahr pleite zu gehen, muss jeder Unternehmer einkalkulieren. In Deutschland gilt Scheitern als Makel und Tabu, in den USA gehört es zur Unternehmenskultur: Fehler zu machen, daraus zu lernen, wieder aufzustehen - das wird als wichtige Erfahrung begriffen.

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Einer der es selbst erlebt hat ist Matti Niebelschütz. 2008 hatte er sich selbständig gemacht mit seiner Firma MyParfum.de. Die Geschäftsidee: individuell gefertigte Parfüme, die über das Internet bestellt werden können. Anfangs lief alles gut, dann sanken irgendwann die Umsätze ein - am Ende stand die Insolvenz. Die Welt von Matti Niebelschütz brach zusammen. Er schämte sich, traute sich nicht, über seinen Misserfolg zu reden. Auch Carsten Voss hat eine bewegende Geschichte zu erzählen. Er war 30 Jahre Topmanager in der Modebranche, hat zuletzt die Berliner Messe Bread & Butter geleitet, bis zu 1000 Mitarbeiter geführt. Irgendwann konnte er einfach nicht mehr: Burnout. Er hat alles verloren und eine Zeitlang sogar auf der Straße gelebt. Sein persönliches Scheitern will er jetzt öffentlich machen, ein Tabu brechen. Denn übers Scheitern spricht man in Deutschland nicht gerne, obwohl es genauso zum Leben gehört wie der Erfolg. Anja Kimmig.