Saab vor dem endgültigen Aus?

Neue Hiobsbotschaft für Saab: Die Eigner des angeschlagenen schwedischen Autobauers scheiterten mit ihrem Antrag auf Gläubigerschutz. Ein Gericht im südwestschwedischen Vänersborg lehnte den Antrag am Donnerstag ab, weil die präsentierten Finanzlösungen zu "vage" seien und es an der nötigen Dokumentation fehle. Ein Unternehmenssprecher kündigte an, Saab werde gegen die Entscheidung Berufung einlegen.

Der Eigentümer des schwedischen Traditionsunternehmens, das chinesisch-japanische Konsortium National Electric Vehicle Sweden (Nevs), hatte im Mai die Autoproduktion im schwedischen Trollhättan wegen Liquiditätsproblemen stoppen müssen. Nevs macht dafür einen Anteilseigner verantwortlich, der seiner vertraglichen Pflicht zur Finanzierung des Unternehmens nicht nachgekommen sei. Seitdem stehen die Bänder still.

Eine unendliche Geschichte

So sind die Eigentümer derzeit auf der Suche nach neuen Geldgebern. Die Verhandlungen, die das Unternehmen mit zwei Autobauern führe, seien komplex und hätten "mehr Zeit beansprucht, als wir vorhergesagt hatten", so Nevs-Generaldirektor Mattias Bergman: "Wir brauchen mehr Zeit, um die Gespräche abzuschließen und zu einer Einigung zu kommen."

Schwedischen Medien zufolge verhandelt die Gesellschaft mit den Autobauern Mahindra aus Indien und Dongfeng aus China. Eigner von Nevs sind die chinesische National Modern Energy Holdings, die 78 Prozent der Anteile besitzt, und die chinesische Großstadt Qingdao, der die verbleibenden 22 Prozent gehören.

Saab gehörte bis 2010 zu General Motors und wurde dann vom kleinen niederländischen Sportwagenbauer Spyker übernommen. Ende 2011 beantragte Saab Insolvenz. Mitte 2012 ging die Marke an das chinesisch-japanische Konsortium. Im Dezember 2013 rollten in Trollhättan wieder die ersten Autos vom Band - aber nur ein habes Jahr lang.

dk/rb (dpa/rtr/afp)