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Südsudan steht vor "Mega-Krise"

26. Juli 2014

Regierungstruppen und Aufständische im Südsudan bekriegen sich, das Volk leidet Hunger. Nun schlägt der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Alarm. Es werden dringend mehr Hilfsgelder benötigt.

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Kind im Südsudan (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der UN-Sicherheitsrat hat die Nahrungsmittelkrise im Südsudan als "die schlimmste der Welt" bezeichnet. In einer von den 15 Mitgliedern des Sicherheitsrats einstimmig angenommenen Entschließung heißt es, die Krise drohe wegen des Konflikts zwischen Regierungstruppen und Aufständischen bald zu einer Hungersnot zu werden. Das Land stehe vor einer "Mega-Krise", so auch das UN-Büro für Nothilfekoordination in New York.

An die Geberländer, die im Mai auf einer Konferenz in Oslo mehr als 618 Milionen Dollar (460 Millionen Euro) für den Südsudan zusagten, appellierte der Sicherheitsrat, ihre Zusagen einzuhalten und die Hilfsgelder aufzustocken. Die Konfliktparteien wurden aufgerufen, die Zivilisten, insbesondere Frauen und Kinder, zu schützen und humanitäre Hilfe nicht zu behindern.

Unversöhnlich?

In einer weiteren Entschließung beklagt der UN-Sicherheitsrat den mangelnden Fortschritt bei den Bemühungen um Frieden und Versöhnung im Südsudan. Die Konfliktparteien müssten die Feindseligkeiten sofort einstellen und Verhandlungen aufnehmen. Angriffe gegen Zivilisten oder UN-Soldaten könnten als Kriegsverbrechen gewertet werden.

Der im Dezember eskalierte Konflikt zwischen Regierungstruppen und Aufständischen hat die Nahrungsmittelkrise im Südsudan mitverursacht. Bei Kämpfen wurden in den vergangenen Monaten tausende Menschen getötet. Wegen der Gewalt haben Millionen Menschen ihre Felder verlassen und können nun nicht säen. Die einsetzende Regenzeit wird weite Teile der Infrastruktur lahmlegen.

Die Zahl der Hungernden könnte den Vereinten Nationen zufolge bis August auf vier Millionen steigen. Nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF müssen zehntausende Kinder schon jetzt von dem leben, was sie in der Natur finden - etwa Pflanzenzwiebeln und Wurzeln.

wa/jj (afp, dpa)