1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Südkorea bietet Nordkorea Gespräche an

4. Juli 2013

Drei Monate nach der Schließung des grenznahen Industrieparks in Kaesong hat Südkorea dem Nachbarland Nordkorea Gespräche angeboten. Zuvor hatte Pjöngjang südkoreanischen Unternehmern einen Besuch der Fabriken erlaubt.

https://p.dw.com/p/191xU
Gebäude der Industriezone Kaesong (Archivfoto: picture alliance/Kyodo)
Bild: picture alliance/Kyodo

Südkorea will mit dem Norden über die Wiedereröffnung der gemeinsam betriebenen Industriezone Kaesong sprechen. Das Treffen sollte am Samstag in Panmumjom in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden Staaten beginnen, teilte das südkoreanische Wiedervereinigungs-Ministerium mit. "Es ist nach wie vor Seouls Standpunkt, dass alle Probleme durch Dialog zwischen den Regierungen gelöst werden sollten." Beide Seiten sollten jeweils drei Vertreter schicken.

Am Mittwoch hatte Nordkorea eine ständige Telefonleitung zwischen beiden Staaten wieder in Betrieb genommen und angekündigt, südkoreanische Geschäftsleute und Manager dürften Kaesong besuchen, um Vorkehrungen gegen mögliche Schäden an ihren Fabriken in der Regenzeit zu verhindern. Zuvor hatten zahlreiche südkoreanische Firmen gedroht, sich wegen der politischen Konflikte dauerhaft aus dem auf nordkoreanischem Territorium gelegenen Industriekomplex zurückzuziehen. Ob die Führung in Pjöngjang auch über eine Normalisierung des Betriebs in Kaesong reden wollte, war zunächst unklar.

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich im Frühjahr zugespitzt. Neben der Androhung von Atomangriffen auf die USA und Südkorea hatte Pjöngjang im April dann auch die Industriezone Kaesong geschlossen, das wichtigste Symbol der "Sonnenscheinpolitik" für eine Annäherung beider koreanischer Staaten aus früheren Jahren. Die südkoreanischen Mitarbeiter, die dort 120 Firmen am Laufen halten, wurden abgezogen. Der Komplex ist nicht nur Arbeitsplatz für zehntausende Nordkoreaner, sondern auch eine wichtige Devisen-Einnahmequelle für das verarmte Land, das jährlich etwa 90 Millionen Dollar an Gehältern für die Arbeiter einnimmt.

pg/wa (dpa, rtr afp)