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Russland und NATO im Manöver

5. März 2015

Muskelspiele nahe der Ukraine: Russland und die NATO schicken Tausende Soldaten los, um einander ihre Gefechtsbereitschaft zu beweisen. Sie üben Angriffe zu Wasser, zu Lande und aus der Luft.

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Ein russisches Flugzeug vom Typ Tupolev 214 und ein russisches Rakten Flugabwehrsystem Buk-M2 werden am 31.08.2013 bei der Luftfahrtausstellung Salon MAKS-2013 in Moskau vorgeführt.(Archivbild: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Shipenkov

Beide Seiten demonstrieren Stärke. Der Schauplatz: das Schwarze Meer und die angrenzenden Gebiete - ganz nah am umkämpften Osten der Ukraine. Das russische Militär hat ein Großmanöver gestartet, in das auch die von Moskau annektierte Halbinsel Krim einbezogen ist.

Die Flugabwehrübungen mit mehr als 2000 Soldaten sollten bis zum 10. April dauern, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dabei werde vor allem der Einsatz von Boden-Luft-Raketen (Archivbild) trainiert. Gut ein Dutzend Kampfflieger übten außerdem gezielte Bombenangriffe im russischen Saratow. Neben Einheiten im Süden Russlands und der Krim seien auch Militärstützpunkte in Armenien und Georgien aktiviert.

Botschaft der Beruhigung

Die NATO startete ebenfalls Manöver in der Nähe der Ukraine. Das westliche Militärbündnis sandte eine Flotte ins Schwarze Meer, die gemeinsame Übungen mit Schiffen der bulgarischen, rumänischen und türkischen Marine begann. Beteiligt ist auch der deutsche Marinetanker "Spessart". Der Einsatz sei regulär geplant; er solle eine Botschaft der Beruhigung an die Verbündeten in der Region senden, sagte ein NATO-Sprecher. Unter anderem werde die Abwehr von Angriffen aus der Luft sowie durch U-Boote oder kleine Schiffe geprobt.

Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind wegen der Krise in der Ukraine angespannt. Dort gilt seit Februar eine Waffenruhe, die jedoch brüchig ist. Russland wirft dem Westen vor, seinen Einflussbereich auf die Ukraine ausdehnen zu wollen und warnt vor einer Mitgliedschaft des Landes in der NATO. Aus Sicht der EU und der USA wiederum destabilisiert Russland die Regierung in Kiew, indem es prorussische Separatisten im Osten des Landes unterstütze.

US-Soldaten in der Ukraine

Moskau zeigte sich besorgt über die - nach eigenen Angaben bereits erfolgte - Ankunft der ersten US-Soldaten im Westen der Ukraine. Die Amerikaner sollen ukrainische Soldaten im Umgang mit Waffen schulen. US-Medien hatten zuletzt von Plänen für eine Ausbildungszeit bis Ende Oktober berichtet. Das ukrainische Verteidigungsministerium dementierte allerdings die Anwesenheit der Soldaten. Zuvor hatte der Sicherheitsrat in Kiew die Truppenpräsenz freilich genehmigt.

Das ukrainische Parlament hat derweil eine Vergrößerung der Armee um mehr als ein Drittel auf 250.000 Soldaten beschlossen. Wegen des Krieges gegen prorussische Separatisten im Osten des Landes hatte die prowestliche Führung im Januar mit einer Teilmobilmachung begonnen. Im Laufe des Jahres sollen dabei in Etappen mehr als 10.000 Reservisten bewaffnet werden. Darüber hinaus werden im April turnusgemäß 40.000 Wehrpflichtige einberufen.

jj/wl (dpa, afp, rtr)