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Russland ohne Wachstum

24. März 2014

Inmitten der westlichen Sanktionen geht Russland davon aus, dass seine Wirtschaft im ersten Quartal nicht gewachsen ist. Wenn Anleger weiter Geld abziehen, könnte es auch zu einer Rezension kommen.

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Symbolbild - russischer Rubel
Bild: picture-alliance/ITAR-TASS

Das Wachstum der russischen Wirtschaft in den ersten drei Monaten des Jahres werde "um die Null Prozent" liegen, sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Andrej Klepatsch am Montag (24.03.2014).

Im Februar war die Wirtschaft Klepatsch zufolge noch um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, im Januar hatte das Plus 0,7 Prozent betragen. Eigentlich hatte Russland auf ein Wachstum von 2,5 Prozent für 2014 gehofft. Schon 2013 hatte das Plus am Ende mit 1,3 Prozent deutlich unter den Erwartungen gelegen, nach einem Plus von 3,4 Prozent im Jahr 2012.

Nach Angaben von Vizeminister Klepatsch würden im ersten Quartal des Jahres wohl 65 bis 70 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2013 sind rund 63 Milliarden Dollar aus dem Land geflossen.

Rezession möglich

Die größte russische Bank hält 2014 auch eine Rezession für möglich, falls Anleger weiter umfangreich Geld abziehen. Unglücklicherweise gebe es ein solches Risiko, sagte Sberbank-Chef German Gref. "Die aktuelle Lage hat negative Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft, auf Russland und Europa", sagte Gref.

Sollten die Abflüsse auf 100 Milliarden Dollar ansteigen, werde die heimische Wirtschaft nicht mehr wachsen. Er verwies auf Zahlen, wonach in den ersten beiden Monaten 2014 bereits 35 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen worden seien. Die US-Bank Goldman Sachs hatte bereits jüngst geschätzt, Investoren könnten 2014 bis zu 130 Milliarden Dollar aus Russland abziehen.

Viele Investoren ziehen sich derzeit aus Russland zurück, weil sie die zunehmende Isolation des Landes verunsichert. EU und USA haben Sanktionen verhängt, nachdem die zur Ukraine gehörende Krim im Eilverfahren in die russische Föderation eingegliedert worden war.

bea/wl (reuters)