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Russen übernehmen Krim-Flughafen

28. Februar 2014

Nach dem Umsturz in der Ukraine eskalieren die Spannungen auf der Krim weiter. Russische Soldaten haben die Kontrolle über den militärischen Teil des Flughafens Sewastopol übernommen. Kiew reagiert scharf.

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Bewaffnete auf dem Flughafen Simferopol auf der Krim (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die russischen Einheiten, es handele sich um Marine-Soldaten, sollten verhindern, dass "Kämpfer" eingeflogen würden, berichtet die Agentur unter Berufung auf russische Militärkreise ohne weitere Einzelheiten. Im Hafen von Sewastopol ist gemäß eines Vertrages mit der Ukraine die russische Schwarzmeer-Flotte stationiert.

Bewaffnete auch auf Airport Simferopol

Zuvor hatten auch in der Regionalhauptstadt Simferopol bewaffnete Männer mit Sturmgewehren die Kontrolle über den Flughafen übernommen (Artikelbild). Sie patrouillierten auf dem Gelände. Der Flugverkehr ist bislang nicht gestört. Am Donnerstag hatten Bewaffnete vorübergehend das Parlament und den Regierungssitz in Simferopol besetzt.

Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow sprach von einem "militärischen Einmarsch und Besatzung" auf der Krim. Es handele sich um eine "direkte Provokation" auf dem Territorium eines unabhängigen Staates. Dieses Vorgehen verletze alle internationalen Vereinbarungen und Normen. Die Bewaffneten, die den Flughafen der Krim-Metropole Simferopol kontrollierten, repräsentierten die russische Föderation, schrieb Awakow auf seiner Facebook-Seite.

Die damals russische Krim wurde vor rund 60 Jahren von der Sowjetführung der Ukraine zugeschlagen. Die meisten Bewohner der Krim sind ethnische Russen. Sie lehnen den politischen Umsturz in Kiew offenbar mehrheitlich ab und fürchten um ihre Autonomierechte. Das Regionalparlament beschloss deshalb, am 25. Mai ein Referendum abzuhalten. Darin soll es um eine Ausweitung der Autonomierechte für die Krim gehen. Zudem setzten die Abgeordneten die Regionalregierung ab.

Kiew: Jazenjuk als Regierungschef bestätigt

Dies weckt Befürchtungen, im Zuge der politischen Umwälzungen könnte es zu einer Spaltung der ehemaligen Sowjetrepublik kommen. Die territoriale Integrität des Landes sei bedroht, warnte der ukrainische Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk. Der bisherige Oppositionsführer wurde am Donnerstag vom Parlament in Kiew mit großer Mehrheit gewählt.

wl/rb (rtr,dpa,afp)