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Riesiger Steuerbetrug in Italien aufgedeckt

21. Oktober 2014

Steuerschlupflöcher und Korruption gelten als größte Probleme der italienischen Wirtschaft. Die Polizei hat nun eine Unternehmensgruppe zerschlagen, die über Jahre Milliarden hinterzogen haben soll.

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Zwei Polizisten in Rom (foto: picture alliance)
Bild: picture alliance / ROPI

62 Personen stehen im Verdacht, an dem weitverzweigten Betrugssystem beteiligt gewesen zu sein. Federführend waren demnach die beiden Geschäftsleute Pierino Tulli und Maurizio Ladaga aus Rom. Güter im Wert von mehr als 100 Millionen Euro seien beschlagnahmt worden, darunter rund 100 Immobilien, zwei Unternehmen und rund 100 Bankkonten, berichtete jetzt stolz die italienische Finanzpolizei.

Eine Gruppe von Firmen habe seit 2001 im großen Stil ein System falscher Rechnungen entwickelt und damit über die Jahre Steuern in Höhe von mehr als 1,7 Milliarden Euro hinterzogen, teilten die Behörden mit. Subunternehmer hätten gefälschte Belege für Leistungen in Branchen wie Sicherheit und Industriereinigung ausgestellt. Die entsprechenden Zahlungen landeten demnach auf den Konten von Tarnfirmen, die allein für das Kassieren des Geldes geschaffen und nach der Überweisung der Summen nach Luxemburg und San Marino umgehend für bankrott erklärt wurden.

Die illegalen Aktivitäten hätten dem Staat erheblichen Schaden zugefügt, erklären die Steuerfahnder. Die drittgrößte Volkswirtschaft im Euro-Raum steckt seit geraumer Zeit in einer tiefen Rezession. Die Regierung unter Ministerpräsident Matteo Renzi ringt mit einem hohen Haushaltsdefizit und den Stabilitätsauflagen in der EU.

Renzi hatte gedroht, Steuerbetrug schärfer zu verfolgen. Sein Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan machte klar, dass es in Italien keine Neuauflage der Amnestie für Steuersünder geben werde.

SC/mak (afpe )