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Rekordstrafe für Microsoft

6. März 2013

Microsoft muss wegen unfairer Geschäftspraktiken 561 Millionen Euro Geldbuße an die EU zahlen. Der US-Konzern habe Windows-Nutzern keine freie Wahl bei den Browsern zum Surfen im Internet angeboten, sagt Brüssel.

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Das Logo des Internet Explorer (Foto: Simon Chavez/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Microsoft habe es versäumt, den Nutzern des Betriebssystems Windows 7 neben dem hauseigenen Internet Explorer verschiedene Browser von Konkurrenten für das Surfen im Internet anzubieten, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Damit hat der Konzern nach Ansicht der EU-Kommission den Kunden die eigene Software aufgedrängt und die Hersteller anderer Programme blockiert. Der Konzern habe rund 15 Millionen Windows-Nutzern die Wahlfreiheit genommen - von Mai 2011 bis Juli 2012.

Der Konzern hatte das Versäumnis bereits im vergangenen Jahr eingeräumt und von einem "technischen Fehler" gesprochen. Schuld sei ein Team von Technikern, die ein notwendiges Update vergessen hätten. Inzwischen hat Microsoft diese Praxis beendet. Zur Wiedergutmachung will das Unternehmen die automatische Browser-Auswahl 15 Monate länger anbieten als die von Brüssel verordneten fünf Jahre bis 2014.

EU verhängt Millionenstrafe gegen Microsoft

Teurer technischer Fehler

Seit Jahren gehen die Kartellwächter gegen Microsoft vor, weil der Konzern seine Softwareprodukte unrechtmäßig an sein Betriebssystem Windows koppelt. Das Unternehmen musste seit 2004 bereits mehrfach EU-Strafen zahlen. Insgesamt summieren sich diese inzwischen auf 2,2 Milliarden Euro.

Der Marktanteil des Betriebssystems Windows liegt bei Computern und Laptops europaweit bei über 90 Prozent. Der Anteil des Internet Explorers bei den Browsern ist aber nach Angaben der EU-Kommission mit rund 55 Prozent deutlich niedriger. Nach dem Einschreiten der EU-Kommission öffnet sich inzwischen auf allen neuen Windows-Geräten in der Europäischen Union ein Auswahl-Fenster, auf dem auch Konkurrenzangebote wie Mozilla Firefox, Google Chrome, Apple Safari sowie acht kleinere Anbieter wie Opera erscheinen.

wen/uh (rtr, dpa,dapd)