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Reges Treiben auf dem Transfermarkt

Olivia Fritz22. August 2012

Die Fußball-Bundesligisten zeigen sich in Spendierlaune: Vor dem Anpfiff der 50. Saison investierten sie mehr als 186 Millionen Euro in neue Spieler. Mönchengladbach gab bisher am meisten aus, gefolgt von den Bayern.

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Javi Martinez feiert den Gewinn des UEFA-Cups 2012. (Foto: Getty Images)
Javi MartinezBild: Getty Images

Zwei Jahre ohne Titel sind eigentlich zwei zu viel für den deutschen Rekordmeister Bayern München. Damit sich das in der Bundesliga-Jubiläumssaison ändert, haben die Bayern tief in die Tasche gegriffen. Noch liegen sie zwar bei den Ausgaben mit 29,8 Millionen Euro noch knapp hinter Borussia Mönchengladbach (über 31 Millionen Euro), das könnte sich mit dem Kauf von Javier Martinez von Athletic Bilbao jedoch ändern. Der defensive Mittelfeldspieler soll für die ungeheure Ablösesumme von 40 Millionen Euro nach München wechseln – und damit als teuerster Transfer der Bundesliga in die Geschichte eingehen.

Doch auch sonst hieß es beim FC Bayern München eher klotzen als kleckern: Spektakulärster Neuzugang war bisher der neue Sportvorstand Matthias Sammer, der völlig überraschend den glücklosen Christian Nerlinger ablöste. Zudem kamen namhafte Spieler wie Stürmer Mario Mandzukic vom VfL Wolfsburg (13 Mio.), Rechtsaußen Xherdan Shaqiri vom FC Basel (11,6 Mio.) und Abwehr-Ass Dante von Borussia Mönchengladbach (4,7 Mio.).

Bayern-Spieler Dante (Foto: picture alliance)
Neu-Bayer und Ex-Gladbacher DanteBild: picture alliance/augenklick

Umbruch in Gladbach

Insgesamt gaben die Bundesligisten bisher so viel aus wie seit fünf Jahren nicht mehr: Mehr als 186 Millionen Euro. Als einziger Topverein hielt sich der FC Schalke 04 trotz des Abgangs von Publikumsliebling Raúl zurück. Zwölf Spieler verlassen den Verein, dafür kamen nur sechs neue – darunter Leihspieler wie Edu. Neu dabei ist unter anderem Tranquillo Barnetta, der ablösefrei von Bayer Leverkusen kommt.

Die Gladbacher schmerzt nicht nur Dantes Weggang – auch auf Marco Reus muss der Champions-League-Qualifikant ab sofort verzichten. Der Fußballer des Jahres schnürt seine Schuhe nun für Meister Borussia Dortmund. Die Ablöse für die beiden Stammspieler spülte Mönchengladbach allerdings genug Geld in die Kasse, um auf dem Transfermarkt heftig zuzuschlagen. Unter anderem kamen Granit Xhaka vom FC Basel (8,5 Mio.), Alvaro Dominguez von Atletico Madrid (8 Mio.) und Top-Torjäger Luuk de Jong von Twente Enschede für stolze 12 Millionen Euro an den Niederrhein.

Mit dem "Königstransfer" Reus hat Meister Dortmund 17,1 Millionen Euro investiert und damit die Lücke gestopft, die der Wechsel von Shinji Kagawa (15 Mio.) zu Manchester United reißt. Auch Stürmer Lucas Barrios verließ unter anderem den BVB (8,5 Mio.), dafür kamen nur wenige neue Spieler wie zum Beispiel Leandro Bittencourt (Energie Cottbus) oder Julian Schieber (VfB Stuttgart). Der Großteil der BVB-Stammelf bleibt erhalten.

Mönchengladbachs Granit Xhaka (Foto: Getty Images)
Granit Xhaka kam vom FC Basel nach MönchengladbachBild: Getty Images

Runderneuerung bei Aufsteiger Düsseldorf

Ganz im Gegensatz dazu agiert Fortuna Düsseldorf: 19 neue Spieler für gerade einmal etwas mehr als zwei Millionen Euro holte der Aufsteiger und hofft damit auf mehr Qualität in der 1. Liga. Nur wenig bescheidener zeigte sich Liga-Neuling Greuther Fürth, der immerhin bereits zwölf Neue holte.

Verzichten müssen die Fans in der kommenden Saison auf Stars wie Raúl, Kagawa, Michael Ballack oder Lukas Podolski, der zum FC Arsenal wechselte. Dafür kehren mit Eljero Elia (wechselt zu Werder Bremen) und Diego (kehrt nach Wolfsburg zurück) alte Bekannte aus der Liga wieder.

Und wer weiß, was noch alles passiert, denn auch Felix Magath machte seinem Ruf als leidenschaftlicher Ein- und Verkäufer mal wieder alle Ehre: Den VfL Wolfsburg verlassen insgesamt 19 Profis, dafür kommen 15 neue Spieler für gut 20 Millionen Euro. Aber Magath und alle anderen haben noch bis zum 31. August Zeit. Dann schließt das "Transferfenster" - also der Zeitraum, in dem Fußballprofis ihren Verein wechseln dürfen.