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Reformpräsident in Indonesien im Amt

20. Oktober 2014

Er kommt aus einfachen Verhältnissen - und ist eine Identifikationfigur für Millionen. Jetzt ist Indonesiens neuer Präsident Widodo vereidigt worden. Auf ihm ruhen große Hoffnungen.

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Indonesien Neuer Präsident Joko Widodo (Foto: Reuters)
Bild: Reuters//Darren Whiteside

Der bisherige Gouverneur von Jakarta, Joko Widodo, ist als indonesischer Präsident vereidigt worden. Bei einer feierlichen Zeremonie im Parlament legte Widodo (Artikelbild, Mitte) den Amtseid ab. Zu den Teilnehmern zählten auch ranghohe Vertreter aus dem Ausland wie US-Außenminister John Kerry und der australische Premierminister Tony Abbott.

Menschenmassen in der Hauptstadt Jakarta feierten die Vereidigung des neuen Präsidenten. Ungewöhnlicher Höhepunkt ist am Abend ein Freiluftkonzert mit Rockgruppen für den 53-jährigen Heavy-Metal-Fan.

Kein Mitglied des Suharto-Clans

Widodo wurde im Juli mit 53 Prozent der Stimmen zum neuen Staatschef gewählt. Er ist erst der zweite direkt gewählte Präsident Indonesiens und einer der wenigen Spitzenpolitiker, die unter dem langjährigen Diktator Suharto kein politisches Amt innehatten.

Der frühere Mobelhändler Widodo, genannt "Jokowi", gilt als volksnah und frei von Allüren. Beobachter sehen ihn als Reformer. Als Präsident steht er vor großen Herausforderungen wie der schwächelnden Wirtschaft und der weit verbreiteten Korruption. Widodo kündigte an, er wolle die Antikorruptionsbehörde stärken und den Binnenmarkt ankurbeln.

Kostenlose Schulbildung

Er plant zudem, die marode Infrastruktur zu erneuern, vor allem Straßen, Seehäfen und die Eisenbahn. Eines seiner Wahlversprechen war die kostenlose Schulbildung und Gesundheitsversorgung für die Armen des Landes.

Seine erste Bewährungsprobe im Amt dürfte die Erhöhung des Preises für Benzin sein, das in Indonesien stark subventioniert wird. Widodos Vorgänger waren an solchen Versuchen bereits mehrfach gescheitert.

Zulauf für IS in Indonesien

Noch größer ist allerdings ein anderes Problem: Es gibt Befürchtungen, dass die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) im bevölkerungsreichsten muslimisch geprägten Land der Erde an Unterstützung gewinnen könnte. Mehrere inhaftierte Islamisten, darunter der Drahtzieher der Anschläge auf Bali im Jahr 2002, hatten in diesem Sommer einen Treueeid auf den IS geleistet.

jj/as (dpa, afp)