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Rebellen haben Flughäfen im Visier

3. Januar 2013

In Syrien konzentieren sich die Kämpfe jetzt auf strategisch wichtige Airports. Bundesaußenminister Westerwelle stellte klar, dass er ein Eingreifen der Nato ablehnt.

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Blick auf das mit Sandsäcken gesicherte Flughafengebäude in Aleppo (Foto: STR/AFP/Getty Images)
Bild: STR/AFP/Getty Images

Oppositionsaktivisten berichteten von heftigen Angriffen der Rebellen auf den Militärflughafen Taftanas. Er ist eine der letzten Bastionen der Truppen von Präsident Baschar al-Assad in der Provinz Idlib, die an die Türkei grenzt. An den Gefechten beteiligten sich auf Seiten des Aufständischen auch hunderte Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front und der Ahrar al-Scham-Brigaden.

Die staatliche Nachrichtenagentur SANA meldete, die Streitkräfte hätten die Angriffe zurückgeschlagen und den - so der ständige Sprachgebrauch des Regimes - Terroristen schwere Verluste zugefügt. Von unabhängiger Seite lassen sich diese Angaben nicht bestätigen.

In der Wirtschaftsmetropole Aleppo griffen Aufständische die zum Schutz des Flughafens eingesetzten Soldaten an. Der Airport (Artikelbild) ist wegen der Kämpfe geschlossen. Gefechte gab es auch in der Hauptstadt Damaskus. Die Luftwaffe des Regimes bombardierte nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte den Osten Aleppos sowie die Städte Marea und Asas an der Grenze zur Türkei.

Syrien: Schockierende Opferzahlen

Tankstelle als Anschlagsziel

Bei einem Anschlag auf eine Tankstelle in Damaskus wurden nach Angaben der Opposition am Donnerstag mindestens elf Menschen getötet. Bei dem Sprengsatz habe es sich um eine Autobombe gehandelt. Der Anschlag fand im Bezirk Barseh al-Balad statt, wo verschiedene Volksgruppen leben, darunter Vertreter der sunnitischen Mehrheit.

Bei dem Bürgerkrieg in Syrien sind nach Angaben der Vereinten Nationen bislang mehr als 60.000 Menschen getötet worden. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) machte unterdessen noch einmal klar, dass er ein Eingreifen der Nato in Syrien ablehnt. "Ich wende mich strikt gegen Spekulationen über eine militärische Intervention der Nato", sagte Westerwelle der Tageszeitung "Welt" und er fügte hinzu: "Ich weiß mich dabei in bester Gesellschaft unserer Partner."

Der Verfall des Regimes macht Hoffnung

Westerwelle betonte zugleich, der Verfall des Regimes von Präsident Baschar al-Assad schreite "mit zunehmender Geschwindigkeit" voran. "Das macht uns und vor allem den Menschen vor Ort Hoffnung, dass die Zeit Assads bald vorbei ist und unter Führung der nationalen Koalition ein Neuanfang möglich wird", sagte der deutsche Außenminister.

wl/gmf/haz (dpa, afp, dapd, rtre)