1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ratingagentur stuft Irland hoch

6. Juni 2014

Erstmals seit Beginn der Schuldenkrise hat eine große Ratingagentur die Kreditwürdigkeit Irlands heraufgestuft. Die Wirtschaft des Landes entwickele sich positiv.

https://p.dw.com/p/1CE5S
Standard & Poor's Logo
Bild: picture-alliance/dpa

Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Irlands auf A- von zuvor BBB+ hochgestuft. Die Bonitätswächter begründeten ihre optimistischere Sicht auf das langjährige Euro-Sorgenkind am Freitag damit, dass mit einer nachhaltigen Erholung der Wirtschaft zu rechnen sei. Der Ausblick sei positiv, teilte S&P weiter mit.

Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2016 erwartet die Agentur ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Bisher war sie nur von 2,0 Prozent ausgegangen. S&P lobt die Reform- und Sparpolitik des Landes und erwartet eine weiterhin starke Auslandsnachfrage und eine anhaltende Erholung der Binnenwirtschaft.

S&P bewertet Irland jetzt besser als die Konkurrenten Moody's und Fitch, die das Land eine Note schlechter einstufen.

Irland hatte im Dezember als erster Krisenstaat den Euro-Rettungsschirm verlassen. Das Land musste vor rund drei Jahren mit 85 Milliarden Euro von EU und Internationalem Währungsfonds vor der Staatspleite bewahrt werden.

Negativer Ausblick für Italien

In Italien sieht die Agentur dagegen trotz des jüngsten Regierungswechsels noch keine Verbesserung der Kreditwürdigkeit. Die Bonitätsnote bleibe bei BBB, der Ausblick für das Rating sei "negativ". S&P droht also der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone weiter mit einer Herabstufung. Die aktuelle Note liegt lediglich zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau. S&P sieht die Bonität Italiens auf demselben Niveau wie der Konkurrent Moody's, die Agentur Fitch bewertet eine Note besser.

Einige Beobachter hatten im Falle Italiens zumindest mit der Anhebung des Ausblicks gerechnet. S&P begründete den negativen Ausblick indes mit den schwachen Wachstumsaussichten des Landes. Mit Blick auf die Reformpolitik des neuen italienischen Premierministers Matteo Renzi zeigt sich S&P zurückhaltend. Die bisher von der Regierung geäußerten Absichten seien ermutigend. Man müsse jedoch abwarten, was von dem Programm umgesetzt werde und in welchem Zeitraum dies geschehe.

bea/cw (dpa, reuters)