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Nahrung und Medikamente für Syrien

14. Juli 2014

Seit Monaten sind sie von allen Hilfslieferungen abgeschnitten. Jetzt können die Menschen in belagerten Regionen in Syrien auf Hilfe hoffen. Darauf hat sich der UN-Sicherheitsrat nach langem Ringen geeinigt.

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Hilfskonvoi bei Aleppo (Archivbild: picture-alliance/acaba)
Bild: picture-alliance/acaba

Die Vereinten Nationen (UN) machen den Weg für neue Hilfslieferungen nach Syrien frei. Die Konvois sollen notleidende Menschen erreichen, die seit Monaten von humanitärer Hilfe abgeschnitten sind. Eine entsprechende Resolution hat der UN-Sicherheitsrat in New York einstimmig verabschiedet. Demnach sollen bis zu drei Millionen Syrer in Gebieten, die von Rebellen kontrolliert werden, vor allem mit Nahrung und Medizin versorgt werden.

Dafür sind vier Grenzübergänge vorgesehen, zwei liegen in der Türkei, die beiden anderen in Jordanien und im Irak. Die UNO will dafür sorgen, dass ausschließlich humanitäre Güter auf die Lastwagen geladen werden. Die syrische Regierung soll darüber lediglich informiert, nicht aber in die Kontrollen einbezogen werden. Syrien hat allerdings vor solchen Transporten gewarnt und gedroht, sie als Angriff zu werten.

"Millionen Menschenleben retten"

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte die Resolution, der nach monatelangen Verhandlungen auch Russland und China zustimmten. In den letzten Jahren waren am russischen Veto vier Syrien-Beschlüsse gescheitert. "Diese Resolution wird Millionen Leben retten", hieß es aus der britischen Vertretung bei den Vereinten Nationen.

Auch internationale Hilfsorganisationen begrüßten den UN-Beschluss. Das sei ein diplomatischer Durchbruch, der jetzt von den Helfern mit Leben erfüllt werden müsse, hieß es aus einem Verbund von 34 Organisationen, darunter Oxfam, World Vision und Human Rights Watch. Die humanitäre Situation in Syrien werde von Tag zu Tag schlechter.

Islamisten auf dem Vormarsch

Zugleich bauen die Dschihadisten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS, vormals: ISIS) ihre Herrschaft auch in Syrien immer weiter aus. Wie die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, nahmen die Dschihadisten große Teile der strategisch wichtigen Stadt Dair as-Saur im Osten des Landes ein. Die Kämpfer der rivalisierenden Gruppen Al-Nusra-Front und Ahrar al-Scham hätten sich entweder zurückgezogen oder der IS angeschlossen. IS-Kämpfer kontrollieren in Syrien mittlerweile ein Gebiet, das fünfmal so groß ist wie der Nachbarstaat Libanon, außerdem beherrschen sie weite Teile des Iraks.

In Syrien tobt seit drei Jahren ein Bürgerkrieg. Mindestens 150.000 Menschen kamen ums Leben. Von den fast elf Millionen Notleidenden im Land, die nach UN-Angaben auf Hilfe angewiesen sind, befänden sich 4,7 Millionen in schwer zugänglichen Regionen, teilten die Vereinten Nationen mit.

jj/det (dpa, afp, rtr)