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Raketenpionier Holderer gestorben

7. Mai 2015

Er war der letzte noch Lebende der deutschen Experten um Wernher von Braun, die nach dem Krieg das Raketenprogramm der USA vorantrieben: Jetzt ist Oscar Carl Holderer im Alter von 95 Jahren gestorben.

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Oscar Carl Holderer (Archivbild: AP)
Bild: picture-alliance/AP/E. Schultz/AL.com

Nach Angaben seines Sohnes erlag Oscar Holderer im US-Bundesstaat Alabama den Folgen eines Schlaganfalls.

Der 1919 geborene Ingenieur gehörte in Nazi-Deutschland zu den Wissenschaftlern, die in Peenemünde die Rakete V2 entwickelten, von der sich Adolf Hitler - vergeblich - eine Wende des Krieges erhoffte. Nach der deutschen Niederlage boten die Experten um Raketenkonstrukteur Wernher von Braun ihr Wissen und ihre Fähigkeiten den Vereinigten Staaten an.

"Paperclip"

Im Rahmen der Operation "Paperclip" kamen schon 1945 rund 120 deutsche Raketenforscher in die USA, unter ihnen Holderer. Ihre mögliche Verstrickung in das NS-Regime hatte angesichts des beginnenden Kalten Krieges mit der Sowjetunion dabei keine Bedeutung. Die V2 etwa war mit dem Einsatz von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen gebaut worden.

Wissen und Fähigkeiten der deutschen Experten trugen wesentlich zu den Erfolgen der US-Weltraumagentur NASA bei. So entwickelte Holderer einen Windkanal für Testreihen mit Raketen. Er wurde bei der Entwicklung der Saturn V eingesetzt, die 1969 den ersten Astronauten auf den Mond brachte.

wl/wa (ape)