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Radsport: Dekker wird Kronzeuge, Rogge fordert Armstrong

23. Januar 2013
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Der bis 2011 wegen Dopings gesperrte niederländische Radfahrer Thomas Dekker hat große Bereitschaft signalisiert, mit der niederländischen Anti-Doping-Agentur zu kooperieren und als Kronzeuge im Dopingkampf zu aufzutreten. "Ich werde aussagen und helfen, die Radsport-Welt zu säubern. Hierfür werde ich mein gesamtes Wissen zur Verfügung stellen und Namen, Daten und Details nennen", sagte der 28 Jahre alte Profi des Rennstalls Garmin-Sharp.

Dopingmittel (Foto: Sven Bähren)
Bild: Fotolia/Sven Bähren

Dekker, einstige Rundfahrt-Hoffnung der Niederlande, hatte kürzlich gestanden, dass er während seiner Zeit beim Rabobank-Team 2006 mit Epo-Doping begonnen und 2007 dann Bluttransfusionen erhalten habe. "Die Transfusionen waren der Weg zum Erfolg glaube ich", sagte Dekker, "fast jeder Top-Fahrer hat sie bekommen." Dekker wird die Mitarbeiter der Anti-Doping-Agentur in zwei Wochen treffen. "Es gibt viele Leute, die mit meiner Doping-Vergangenheit zu tun haben. Diese Namen werde ich der Agentur preisgeben", sagte Dekker.

Inzwischen machte Jacques Rogge klar, dass ihm das Doping-Geständnis des gefallenen Radhelden Lance Armstrong nicht ausreicht. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) forderte vom lebenslang gesperrten Texaner im Branchendienst "Around the Rings" mehr Aufklärung. "Es besteht das Bedürfnis, mehr über die Methoden zu erfahren, wie der Betrug möglich war. Es gibt die Mängel des Anti-Doping-Systems, aber es gibt auch ein System der Beschaffung. Wer hat die Dopingmittel besorgt?"

In einem zweiteiligen Interview mit US-Startalkerin Oprah Winfrey hatte Lance Armstrong in der vergangenen Woche erstmals zugegeben, bei all seinen sieben Tour-de-France-Siegen gedopt gewesen zu sein. Neben seinen sieben Tour-Titeln war ihm auch der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 aberkannt worden. Rogge fordert Armstrong auf, diese zurückzugeben. (of/jw/sid/dpa)