1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mehr als 400 tote Delfine angespült

5. September 2013

Zu Hunderten lagern die Kadaver an den Stränden zwischen New York und Florida: Das größte Delfin-Sterben in den USA seit einem Vierteljahrhundert. In Uruguay beschloss das Parlament eine Schutzzone für Delfine und Wale.

https://p.dw.com/p/19cG7
Experten untersuchen einen angespülten Delfin am Strand von Long Island, New York (foto: reuters)
Bild: reuters

Die amerikanischen Umweltbehörden schlagen Alarm, aber auch ihre Experten wissen nicht, was den Delfinen den Garaus gemacht hat. Sie erklären das Phänomen offiziell zur "Ungewöhnlichen Todeshäufung". Eilige Untersuchungen sollen sicherstellen, dass auf der Suche nach den Ursachen der Massensterblichkeit keine Spuren verlorengehen.

Ursache ein Virus?

Bis Mitte der Woche wurden an der US-Ostküste 404 tote Delfine gezählt. Angeschwemmt wurden pro Tag etwa 25, viele deutlich abgemagert und mit Lungenschäden. Betroffen ist offenbar vor allem der Große Tümmler. Es ist das verheerendste Delfinsterben seit einem Vierteljahrhundert. 1987/88 waren zwischen New Jersey und Florida etwa 750 Tiere verendet. Damals war letztendlich ein Virus gefunden worden. Auch diesmal forschen die Meeresbiologen vor allem in diese Richtung.

Sie haben auch eine gute Nachricht: Die Art ist in der Mittelatlantik-Region nicht gefährdet. Vor der Ostküste leben noch Zehntausende Delfine.

Widerstand vor allem aus Japan

Zum Schutz von Delfinen, aber auch Walen, beschloss das Parlament von Uruguay am Mittwoch Maßnahmen für seine Küstengebiete. Das parteiübergreifend verabschiedete Gesetz verbietet alle Aktivitäten, die zum Tod der bedrohten Arten führen können. Aufgeführt werden die Jagd, der Besitz und der Transport der Tiere. Ziel ist es demnach, die Fortpflanzung und die Wanderung dieser Säugetiere zu unterstützen.

Das kleine südamerikanische Land hat sich in den vergangenen Jahren auf Touristen eingerichtet, die Wale und Delfine beobachten wollen. Vor den Küsten des zwischen Brasilien und Argentinien gelegenen Uruguay sind von Juli bis Oktober bis zu 26 Arten zu bewundern. Brasilien, Chile, Costa Rica, Mexiko, Panama und die Dominikanische Republik haben ähnliche Schutzzonen eingerichtet.

Ein Versuch lateinamerikanischer Staaten, den gesamten Südatlantik zum Schutzgebiet für Wale und Delfine zu erklären, scheiterte bereits mehrfach am Widerstand Japans und seiner Verbündeter.

SC/sti (dpa, afp)